Drei Fragen an. . . Regisseur Georg Köhl
Wuppertal. Wer die nächste Opern-Premiere nicht verpassen möchte, sollte sich den 5. März rot im Kalender markieren: Georg Köhl (Foto: privat) setzt „Arabella“ in Szene. Die lyrische Komödie aus der Feder von Richard Strauss basiert auf einer Dichtung von Hugo von Hofmannsthal.
Karten für die Premiere, die um 19.30 Uhr im Opernhaus beginnt, gibt es unter Telefon 569 4444. Köhl erzählt die Geschichte des hochverschuldeten Spielers Graf Waldner, der sich mit seiner Familie vor der Welt in ein Hotel zurückgezogen hat und zumindest seine beiden Töchter gut verheiraten möchte. Die eine, Zdenka, zwingt er, als junger Mann herumzulaufen, weil die andere, Arabella, umso illustrer glänzen soll.
Herr Köhl, die erzählte Welt der Arabella ist das Wien um 1860, entstanden aber ist die Oper Anfang der 30er Jahre. Ihre Uraufführung erlebte sie 1933 in Dresden. In welche Zeit entführen Sie das Wuppertaler Publikum?
Köhl: Wir haben uns ganz bewusst auf keine bestimmte Zeit festgelegt, sondern versucht, Raum und Kostüme aus den Befindlichkeiten der Charaktere zu entwickeln. Aber selbstverständlich berücksichtigen wir das Ambiente, in dem die Oper spielt. Sprich: Der Ball im zweiten Akt zum Beispiel ist sowohl im Bühnenbild als auch in den Kostümen als solcher erkennbar. Im Klartext: Es gibt einen Kronleuchter, die Damen tragen Abendkleider, die Herren Frack. Dennoch ist es keine museale Ästhetik.
Was erwartet die Zuhörer bei ihrer Zeitreise?
Köhl: Ich hoffe, unsere Zuschauer erwartet ein sinnlicher und theatralischer Musiktheaterabend, in dem sie sich wiederfinden können. Immerhin erzählen wir von Wünschen und Sehnsüchten, die Menschen haben. Und ein ausgezeichnetes Gesangsensemble arbeitet hart daran.
Gibt es eine Schlüsselszene?
Köhl: Das ist eine schwierige Frage. Im Grunde ist die ganze Oper eine einzige Schlüsselszene. Aber da das Thema der Oper Projektionsflächen menschlicher Wünsche und Sehnsüchte darstellt, ist die erste Begegnungsszene von Arabella und Mandryka im zweiten Akt sicherlich eine sogenannte Schlüsselszene. Bisher sind sich die beiden noch nie leibhaftig begegnet, sie wissen aber schon, dass sie heiraten müssen (Arabella) bzw. wollen (Mandryka). Dieser erste Anblick ist ein ganz entscheidender und bestärkt oder zerstört Hoffnungen und Träume. Bezeichnenderweise ist der erste Moment dieser neuen Gemeinsamkeit wortlos und nur orchestral ausgedrückt. thö