Wuppertaler Kultur Ellen Blank-Hasselwander: Zwischen Lehramt und Ausstellung

Die Künstlerin Ellen Blank-Hasselwander ist seit 50 Jahren Mitglied der BKG.

Ellen Blank-Hasselwander feierte im Mai ihren 80. Geburtstag. 

Foto: Fischer, Andreas H503840

Gleich zwei große Jubiläen stehen in diesem Jahr für Ellen Blank-Hasselwander ins Haus: Die Künstlerin feierte im Mai nicht nur ihren 80. Geburtstag, sondern kann zudem auf eine 50-jährige Mitgliedschaft in der Bergischen Kunstgenossenschaft (BKG) zurückblicken. Damit ist sie die dritte Künstlerin, die diese Marke erreicht hat – noch dazu „eine unserer Besten“, wie es der Vorsitzende Harald Nowoczin ausdrückt. Um beiden Anlässen gerecht zu werden, war im April und Mai in den Räumlichkeiten der BKG eine Retrospektive im Rahmen einer zweiteiligen Doppelausstellung mit ihrem BKG-Kollegen Krzysztof Juretko zu sehen.

Einzelausstellungen in
Frankreich, England und israel

Schon während ihres Kunststudiums begann Blank-Hasselwander ihre Werke auszustellen, etwa Ende der 1960er Jahre im Rahmen der Bergischen Kunstausstellung in Solingen, von wo aus sie an die BKG weiterempfohlen wurde. Und dort hielt es sie. „Für uns war das selbstverständlich“, beschreibt sie ihre Treue zu der Vereinigung. Junge Künstler seien heute häufig sprunghafter: „Die müssen jede Gelegenheit wahrnehmen.“

Einzel- und Gruppenausstellungen führten die Künstlerin unter anderem nach Frankreich, England, Israel und Polen. Besonders gern erinnert sie sich jedoch an ihre Einzelausstellung 1998 im Kölner Maternushaus mit 60 Werken, die zu einem großen Teil zu diesem Zweck entstanden. „Ich hatte bis dahin keine religiösen Motive“, so Blank-Hasselwander. 2018 wurde sie jedoch vom Kloster der Heiligen Dienstmägde Jesu Christi gebeten, einige Bilder zu einem Buch beizusteuern, das zur Heiligsprechung von Maria Katharina Kasper veröffentlicht werden sollte. „Das hat mich sehr gefreut“, so die Künstlerin, die nun mit 13 Bildern im vierten Band der Reihe „Bewegt von Gottes Geist“ vertreten ist. „Da war ich froh, dass ich diese Ausstellung damals gemacht hatte.“

Ihre Werke sind von einer düsteren Phantastik und zeigen neben religiösen Motiven mal surreale Stadt- und Naturausschnitte, mal Traumszenen, in natürlichen Braun- und Blautönen gehalten. Die teilweise unheimliche Atmosphäre lässt nicht in erster Linie auf ihre Tätigkeit als Kunsterzieherin schließen. Was Ende der 1960er Jahre als Zweckmäßigkeit begann, um neben dem künstlerischen Schaffen ein geregeltes Einkommen zu haben, sollte ihr so viel Spaß bereiten, dass eine langjährige Beschäftigung daraus wurde: 30 Jahre lang unterrichtete Blank-Hasselwander an der Leverkusener Marienschule. „Im Nachhinein hat mir die Schule sehr gut getan.“ Schüler hätten einen anderen Zugang zur Kunst und sie habe immer einen guten Draht zu allen Altersklassen gehabt. Aus dem Schuldienst schied sie 1999 aus, den künstlerischen Bezug zu Kindern hat sie sich allerdings auf anderer Ebene erhalten: Ihr ABC-Buch voller illustrierter Buchstaben soll Kindern das Lernen des Alphabets erleichtern. „Ich wollte das immer schon machen, konnte mir das aber vorher zeitlich nicht leisten.“ Ein Wunsch, den sie sich zu ihrem 80. Geburtstag erfüllen konnte. Nach einer Bärengeschichte plant sie eine Spukgeschichte voller Hexen und Geister – zehn Seiten sind fertig.