"Falstaff": Komische Oper erreicht Barmen
Am kommenden Sonntag hat „Falstaff“ Premiere.
Barmen. Wohlbeleibt und stets bestrebt, den Bauchumfang zu vergrößern: So genießt Ritter Sir John Falstaff (Kiril Manolov) zusammen mit seinen Dienern Bardolfo (Ralf Rachbauer) und Pistola (Thomas Schobert) ein ausschweifendes Leben am Rande der Legalität, misstrauisch beäugt von der gutbürgerlichen Gesellschaft mit ihren konservativen Regeln. Und so gibt es im Opernhaus nicht nur Diebstahls-Vorwürfe, sondern auch ein nächtliches Festgelage, an dessen Ende Falstaffs Ernüchterung — sprich die Erkenntnis der eigenen Pleite — steht. Denn „Falstaff“ erreicht Wuppertal: Verdis lyrische Komödie feierte Anfang November Premiere in Remscheid. Am Sonntag, 27. November, ist die Inszenierung von Opern-Chef Johannes Weigand erstmals in Barmen zu sehen.
Über sein letztes Bühnenwerk schrieb Giuseppe Verdi: „Falstaff ist ein schlimmer Geselle, der allerlei Unarten begeht, aber witzig. Er ist ein Typ! Die Typen sind so selten auf der Opernbühne . . .“ Der Komponist, dessen Name für die größten Tragödien der Opernwelt steht, beendete sein Lebenswerk ausgerechnet mit einer komischen Oper.
Wie sich sein gut genährter Ritter aus der Affäre ziehen möchte? Eine lukrative Liaison mit gleich zwei reich verheirateten Damen soll neben der Aussicht auf verheißungsvolle Techtelmechtel auch einen Ausweg aus der finanziellen Misere bieten. Ob die Rechnung aufgeht, zeigt sich am Sonntag ab 18 Uhr. Hilary Griffiths dirigiert, die Sinfoniker spielen auf und das Bühnen-Team verspricht einen Sommernachtstraum der besonderen Art: Englische Sommerfrische in der Kulisse von Strand und Meer bilden den Rahmen für den schwergewichtigen Ritter und seine amourösen Abenteuer. Karten gibt es unter Ruf 569 4444.