Drei Fragen an... Schauspieler Georg Marin

Wuppertal. „Schöne Bescherungen“ sind seit Freitagabend im Opernhaus zu erleben: Die Bunkers haben Freunde und Verwandte über die Weihnachtsfeiertage eingeladen. Doch es gärt: Hausherr Neville treibt seine Frau Belinda mit seiner Bastelei in den Wahnsinn.

Seine Schwester Phyllis nimmt sich verstärkt der Hausbar an — zum Leidwesen ihres Mannes Bernard. Der gescheiterte Arzt führt alljährlich sein gefürchtetes Marionettenspiel auf. Der arbeitslose Eddie verbringt seine Zeit lieber mit Kumpel Neville, anstatt seiner schwangeren Frau Pattie beizustehen. Belindas altjüngferliche Schwester Rachel hat einen erneuten Liebes-Versuch gestartet und den leidlich bekannten Schriftsteller Clive eingeladen. Und über allen thront Nevilles Onkel Harvey: Georg Marin (Foto: privat) spielt den pensionierten Wach- und Schließgesellschaftsangestellter, der ein großer Freund der direkten Sprache ist.

Herr Marin, was reizt Sie an Ihrer Rolle in „Schöne Bescherungen“?

Georg Marin: Der Reiz liegt ja nicht unbedingt nur an der Rolle, die aber eine wirklich gute ist. Er liegt auch an der Zusammenarbeit mit dem Ensemble — mit Kollegen, die ich schon aus „Lulu“ kenne, aber auch mit den mir bislang nicht bekannten. Es macht einfach Spaß, mit einem zauberhaften Ensemble zusammenarbeiten zu können. Den Regisseur Tilo Nest kenne ich schon aus gemeinsamen Kölner Zeiten, damals noch als Schauspieler. Da war ich schon gespannt, wie er sich auf der „anderen“ Seite — auf der Seite der Regie — machen würde.

Gibt es eine Lieblingsszene?

Marin: Das ist ganz klar die Szene mit dem Marionettenspiel, die, wie ich hoffe, auch beim Publikum eine ganz besondere werden wird. Da trifft Bernards rührende Naivität und Unzulänglichkeit auf die Bösartigkeit und den Zynismus von Harvey. Daraus ergibt sich eine wirklich komische Situation.

Sie waren bereits in „Lulu“ als Gast-Schauspieler für die Bühnen im Einsatz. Wie empfinden Sie das Wuppertaler Publikum?

Marin: Bei „Lulu“ zeigten sich die Zuschauer sehr interessiert und geizten auch nicht mit Beifall. Nur kann man die beiden Stücke nicht miteinander vergleichen. Es muss sich zeigen, wie sehr die Lust an der Komödie bei den Wuppertalern ausgeprägt ist. Ich kann das Stück sehr empfehlen — nicht, weil ich mitspiele, sondern weil es ein wirklich gut geschriebenes Stück ist, was für mich auch einen Anreiz zum Mitmachen gegeben hat. thö Einen ausführlichen Bericht über die gestrige Premiere lesen Sie am Montag in der WZ. Karten für die nächsten Vorstellungen am 26. und 30. November, jeweils 19.30 Uhr, können unter Telefon 569 4444 bestellt werden. Nähere Infos gibt es online unter: www.wuppertaler-buehnen.de