Filigrane Aquarelle erzählen Geschichten
„Akzente im Raum“ in der Schwarzbach-Galerie.
Wuppertal. Geschichten können auf höchst unterschiedliche Weise erzählt werden. Ingrid Bertrand nutzt dazu Aquarelle. Was sie meint, wenn sie sagt, sie setzt Akzente im Raum, ist in der Schwarzbach Galerie zu sehen.
"Es ist eine besondere Ausstellung", lautete die Einschätzung der Hausherrin Barbara Binner anlässlich der Vernissage. Nicht nur, weil die gezeigten Bilder alle durch eine besondere Sprache auf den Betrachter wirken. "Ingrid Bertrand ist die erste Neue." Womit Galeristin Binner meinte, dass die gebürtige Wuppertalerin, die seit den 60er Jahren in München lebt, unter den von ihr betreuten Künstlern zwischen Aberdeen und Südtirol seit langer Zeit die erste Kunstschaffende ist, die ganz neu an der Schwarzbach gezeigt wird.
Seit den 90er Jahren, in denen die studierte Philologin die Malerei als "viel, viel mehr als bloß ein Hobby" für sich entdeckte, hatte sie Ausstellungen an "exponierter Stelle", so Barbara Binner. Die Vernissage war für die Wahl-Bayerin auch ein schönes Wiedersehen mit lieb gewonnen Freunden wie Antje Weckbrodt, die beiden Frauen kennen sich seit Schulzeiten, und Familienmitgliedern. Den musikalischen Rahmen für die zarten Bilder bildete Anne Wortmann, Mandoline-Spielerin und Nichte der Künstlerin. "Extra für meine Tante habe ich Traum’ von dem Wuppertaler Komponisten Mario Strauss im Programm", kündigte diese ihr kleines Konzert an. Die feinen Klänge schienen die filigranen Bilder zu ergänzen.
Was Ingrid Bertrand macht, sind Aquarelle in einer besonderen Technik. "Es bedarf vieler Durchgänge, Aufträge mit stark verdünnter Farbe, bis die abgestufte Wirkung, wie beispielsweise bei sich überschneidenden Flächen, erreicht wird. "Bei einigen Arbeiten verwende ich entsprechende zugeschnittene Papierstreifen und Masken zum Abdecken", erläuterte sie.
Neuerdings setzen strenge grafische Elemente die Akzente in einem fein abgestimmten aquarellierten Raum, woher der Titel der Ausstellung "Akzente im Raum" herrührt. Auf den ausgestellten Arbeiten, in einer Fotomappe sind weitere malerische Ideen als erzählte Geschichten von der Welt zu sehen, gehen ein transparenter Hintergrund mit den geometrischen Linien und klaren Flächen eine spannungsvolle Symbiose ein.