Kultur Jazz-Fusionsounds mit Gitarre und Effektboard
Neue musikalische Aktivitäten vom Wuppertaler Jazzgitarristen Alex de Macedo
Zu seinen musikalischen Vorbildern zählt der große US-amerikanische Jazzgitarrist John Scofield, der erst jüngst einen virtuosen Soloauftritt beim Moers-Festival hatte, aber auch 2017 bei der Klangart-Konzertreihe im Skulpturenpark in Wuppertal mit seiner Band zu erleben war. Der in Wuppertal lebende Gitarrist Alex de Macedo ist allerdings noch ein gut gehütetes Geheimnis der deutschen Musiklandschaft.
Als Sohn einer Brasilianerin und eines Deutschen wuchs er in Brasilien, Deutschland, Nigeria und im Irak auf, hatte dadurch Zugang zu afrikanischer, arabischer und brasilianischer Musik. „Mein Vater war Vermessungsingenieur bei der Strabag und wir waren im Irak und Afrika unterwegs, wo ich sehr viele musikalische Einflüsse mitbekommen habe“, erzählt Macedo. „Im Irak erlebte ich jeden Morgen den Muezzin und im afrikanischen Radio lief zum Beispiel Musik mit Talking-Drums. Zudem hörte meine Mutter immer viel brasilianische und internationale Musik, die mich geprägt hat.“ Seine Mutter spielte klassische Gitarre, und das motivierte ihn mit 14 als Autodidakt mit Peter Burschs Gitarrenschule ebenfalls Gitarre zu lernen. Mit Anfang 20 begann er an der Folkwang-Hochschule in Essen Jazzgitarre zu studieren und sammelte dort auch erste Banderfahrungen.
Das Jahr 2007 brachte für ihn eine Wendung in seiner musikalischen Laufbahn, als er beim „Go For Sco! - John Scofield Cover Contest” teilnahm. Dabei mussten die Teilnehmer aus einer von Scofield zur Verfügung gestellten Komposition, eine eigene Version entwickeln. „Das habe ich mit meinem Schlagzeuger wohl ganz gut gemacht und dann eine Gitarre von Scofield gewonnen.“
Nun hat Alex de Macedo ein neues Video mit seiner Band Alma Megla unter dem Titel „The Rescue of R3D3“ veröffentlicht. Die Produktion hat wegen Corona länger gedauert als geplant, aber herausgekommen ist ein sowohl vom Sound als auch dem Videoschnitt abwechslungsreiches, virtuoses und gut produziertes Musikvideo. Mit dabei sind der bekannte peruanische Jazz- und Fusionmusiker Daniel Manrique-Smith an der groovend gespielten Querflöte. Der aus der Kölner Szene kommende Schlagzeuger Thomas Esch grundiert mit seinem filigranen, leichtfüßigen Spiel, zusammen mit seinem Kölner Musikerkollegen Stefan Rey am Bass, die flächigen Fusion-Sounds. Der ebenfalls eng mit der Kölner Szene verbandelte Pianist Norman Peplow, harmoniert perfekt mit den elektronisch verfremdeten Gitarrentönen von Macedo, der auch mit verfremdeter Vocoder-Stimme und als Backgroundsänger zusammen mit Kathi Marojek aus Wuppertal, Elsa Johanna Mohr und Matthias Held zu hören ist. Und natürlich steht auch ein dynamisches, virtuoses E-Gitarrensolo im Zentrum des Geschehens. Außerdem wird bei dem Video immer wieder ein intelligentes Effektboard gezeigt, „ein Gitarrensynthesizer der Gitarrenaudiosignale blitzschnell in Synthesizer Sounds umwandelt“, wie Macedo erzählt. Nicht nur der Titel des Tracks, auch die Sounds des Songs erinnern ein bisschen an die legendären Science-Fiction Filme der Sternen-Krieger von Star Wars. Geplant sind zunächst noch einige weitere Musikvideos, bevor hoffentlich bald auch wieder Live-Konzerte möglich sind. Zu sehen ist „Alma Megla - The Rescue of R3D3“ ab Freitag, 18. Juni, um 18 Uhr auf Youtube.