Jürgen Grölle zeigt Jürgen Palmtag: Nichts ist eindeutig
Wuppertal. „Von dort, wo ich hingehe, komme ich sowieso gleich zurück“ — mit diesem und vielen anderen Sätze verziert Jürgen Palmtag seine Bilder nicht nur, sondern sind sie auch Ausdruck seiner Vorliebe für verschiedene Deutungs- und Auslegungsformen.
„Mich interessieren Dinge, die nicht ganz so eindeutig sind“, sagt er bei der Vernissage zu seiner neuen Ausstellung „de Bakelland“ in der Galerie Grölle pass:projects. Auf meist großen Formaten arbeitet der Künstler hauptsächlich mit jeweils zwei Farben. In gelben und schwarzen Tönen erkennt man so etwas wie eine Häuserecke, zwei Rehe und vielleicht überdimensionale Spinnen. Und doch: „Es könnte auch etwas anderes sein“, sagt Palmtag. Jeder kann in seinen Bildern etwas anderes sehen.
Dabei gibt es auch Text — auf einem sehr dunklen Bild mit Umrissen des Schattens einer Person in der Finsternis steht: „Anschließend sprang Parker einen 40-Meter.“ Die Bedeutung liegt wieder im Ermessen des Betrachters. „Die Sätze kommen mir beim Arbeiten“, erklärt Palmtag, der nicht nur Malerei zeigt.
Auch ein Musikstück mit experimenteller Elektronik und eine Videoinstallation werden geboten. Das Video zeigt Bilder von Baggern, Explosionen und Musikvideos, die Palmtag allesamt von Internetplattformen abgefilmt hat. „So kommen die Videos noch dilettantischer ’rüber“, sagt er. Die Hintergrundgeräusche passen mal zu den Bildern, mal aber auch nicht.
„Ich bin eigentlich Zeichner“, betont Palmtag. Und so sind die Bilder oft sehr detailreich und fast comicartig. Gemalt sind sie nach Projektionen von kleineren Zeichnungen. Die Werke sind Einzelbilder, die in sich eine Geschichte erzählen sollen. Diese „Zeichnung in der Malerei“ ist bis zum 26. November an der Friedrich-Ebert-Straße 143e zu sehen — jeweils mittwochs und donnerstags von 17 bis 20 Uhr, freitags von 17 bis 19 Uhr sowie samstags von 13 bis 16 Uhr. fb