Kinder- und Jugendtheater freut sich über 16.500 Gäste

Das Jahr 2010 war erfolgreich. Doch ein eigenes Haus fehlt auch nach 40 Jahren.

Wuppertal. Da werden Erinnerungen wach: Wenn Uwe Weinrich die vergangenen 40 Jahre Revue passieren lässt, denkt er nicht nur gerne an den Gauner zurück, der dem Wuppertaler Kinder- und Jugendtheater zu seinem ersten Erfolg verhelfen sollte: „Mit ,Räuber Hotzenplotz’ fing alles an.“

Der Theater-Pionier hat auch die Ziege („Tischlein deck dich“) nicht vergessen, die 1972 erstmals alle Blicke auf sich zog: „Das Ziegenkostüm wurde in späteren Jahren immer wieder gerne zu Karneval entliehen — war es doch für kalte Tage nahezu ideal.“

Auch „Die Bremer Stadtmusikanten“ haben Eindruck hinterlassen, wie Weinrich genüsslich verrät: „Udo Dümels kleiner Sohn Christoph, der sich das Stück sehr oft anschaute, war mächtig stolz auf seinen Vater, der da auf der Bühne stand, und erzählt jedem anderen Kind im Zuschauerraum: Mein Vater ist der Esel!“ Ein Satz, den Udo Dümel auch später noch oft zu hören bekam — als das Stück längst abgespielt war.

Wer Weinrichs Erinnerungen teilen möchte, kann sich schmunzelnd auf Zeitreise begeben: „40 Jahre in 40 Wochen“ heißt die Rubrik, in der er auf der Homepage des Theaters Woche für Woche Anekdoten erzählt.

Auch Barbara Sydow und Lars Emrich, die amtierenden Leiter des Theaters, hatten am Mittwochabend Einiges zu berichten: Im Kulturausschuss legten sie Zahlen vor, die ein Lächeln auf die Gesichter ihres (politischen) Publikums zauberten.

Insgesamt 16 500 Zuschauer besuchten die 74 Vorstellungen des Ensembles im Jahr 2010. „Vor allem die Weihnachtsstücke sind immer schon im Voraus ausverkauft“, freut sich Sydow.

77 000 Euro überweist die Stadt dem Theater pro Jahr, hinzu kommen 30 000 Euro vom Land. „Den Rest erwirtschaften wir selbst“, betont Emrich — bei einem Jahresetat von insgesamt 225 000 Euro machen die Zuschüsse also gerade einmal die Hälfte aus. Für so viel Eigen-Engagement gab es reichlich Applaus aus den Reihen der Politiker. Im Gegenzug formulierten die beiden Chefs der Wanderbühne, die in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag feiert, einen Wunsch, der nach wie vor aktuell ist: „Wir brauchen ein eigenes Haus, um uns noch mehr in der Stadt verankern zu können.“

Zurzeit macht das Ensemble hauptsächlich im Berufskolleg Elberfeld Theater. Dort ist am Sonntag, 29. Mai, auch wieder ein Junge anzutreffen, der nicht erwachsen werden möchte: „Peter Pan“ geht um 15 Uhr über die Bühne. Karten können unter Telefon 899 154 bestellt werden.

www.kinder-jugendtheater.de