Meinung Gut, dass er bleibt
Kommentar zu Thomas Braus - Verlängerung Intendanz
Die Stadt Wuppertal hat in den letzten Jahren nicht immer Geschick bewiesen, wenn es um die Besetzung der Führungspositionen ihrer kulturellen Einrichtungen ging. Erinnert sei nur an den teuren Streit um die Tanztheater-Intendanz und die zunächst schwierige Suche eines Museumsdirektors.
Fast unbemerkt hat sich unterdessen eine Personalentscheidung als Treffer erwiesen. Weil sie die Diskussion um den Fortbestand des Schauspiels beendet und es stattdessen stabilisiert hat, die Kombination aus Intendant und Schauspieler sogar Modell für andere Häuser werden könnte. Thomas Braus, der als Nachfolger der vorzeitig gegangenen Susanne Abbrederis startete, leistet allseits geschätzte Arbeit. Die sich – jedenfalls bis zur Corona-Pandemie – auch in steigenden Besucherzahlen niederschlug. Er arbeitet mit einem kleinen, sehr engagierten Team, gerne auch mit anderen Sparten oder in Kooperation, geht in die Stadt hinein, fördert intensiv die Inklusion. Und erreicht mit seinem Programm auch junges Publikum. Die Stadt freut sich und der Bund spendiert den Bühnen 2021 den Theaterpreis. Gut, dass Braus nun um fünf Jahre verlängert.
Offen ist, ob die Stadt auch ein glückliches Händchen bei der Nachfolge der Opernintendanz haben wird, die für 2023 ansteht. Zu wünschen wäre es. Bei Tanztheater und Museum ging es zuletzt ja auch.