Förderung Mehr Geld für die Freie Kultur-Szene in Wuppertal

Der Kulturausschuss in Wuppertal folgt mit großer Freude den Förderungsempfehlungen des Kulturbüros. Hilferuf kommt vom Ort

Glanzstoff-Akademie der inklusiven Künste e.V. in Wuppertal gehört zu den Antragstellern auf Fördergelder.

Foto: Glanzstoff / Uwe Schinkel/GLANZSTOFF / U. Schinkel

Als Quantensprung für die Freie Kulturszene, feiern sie die Grünen. Herzliche Glückwünsche gibt es von der SPD. Einhelliges Lob erntete Bettina Paust für ihre Verteilung der Fördergelder an Projekte der Freien Kulturszene. Am Mittwoch stellte die Kulturbüroleiterin diese dem Kulturausschuss vor. Dabei kam ihr zupass, dass der Rat  in seinem Doppelhaushalt für 2020/21 beschlossen hatte, das Budget des Kulturbüros für Aktivitäten zu 2020 und zu 2021 zu erhöhen. Zahlreiche Vertreter aus der Freien Szene hörten aufmerksam zu.

Bettina Paust hatte sich gut  vorbereitet, erklärte ausführlich, dass Aktivitäten die einzige flexible Einheit in ihrem Etat seien,  die „deutliche Aufstockung“ um 82 500 Euro in 2020 und um 125 000 Euro in 2021 müsse in einer ausgewogenen Art und Weise auf die Förderung von Projekten und Institutionen aufgeteilt werden.

Dabei müsse berücksichtigt werden, dass Einzelpersonen keine institutionelle, Institutionen keine Projekt-Förderung erhalten. Ihr Vorschlag: die institutionelle Förderung in den nächsten Jahren bei 39 Prozent zu belassen, die Projektförderung von 8 (2019), auf 9 (2020) und dann 11 Prozent (2021) zu erhöhen. Heißt auch: Die Projektförderung ist neben der Regelförderung der kleinste Posten im Etat, die institutionelle nach der Förderung von Betriebs- und Mietkosten (2019: 43 Prozent; 2020: 37 Prozent; 2021: 38 Prozent) der zweitgrößte.

Summen zwischen 6000 und 50 000 Euro jährlich

Sieben Anträge liegen  der Stadt vor, gestellt vom Zentrum für Kunst und Kultur, Loch, von der Glanzstoff-Akademie der inklusiven Künste, der Bandfabrik, dem TiC-Theater, dem Tanzfilm-Verein Tanzrauschen, dem Verein Insel, Kultur im Ada, und der Peter Kowald Gesellschaft/ Ort Verein. Die beantragten Summen variieren zwischen 50 000 (maximal)  und 6000 (minimal) Euro pro Jahr (2020 und 21).

Alle sieben Antragsteller werden bedacht, hier liegen die Summen zwischen 6000 und 28 000 Euro pro Jahr. Nur in zwei Fällen, Bandfabrik (6000 Euro) und TiC (10 000 Euro), wird die beantragte Summe in beiden Jahren zu hundert Prozent bewilligt. Ein Drittel der Gelder, so Paust, gehen an Theater.

Die Kulturpolitiker hörten mit Freude zu, zumal alle bedacht werden sollen. Baten um Evaluierung im nächsten Jahr (Erhard Buntrock, CDU) und  machten darauf aufmerksam, dass die Erhöhung der Gelder die Untergrenze darstelle, der Ansatz vielleicht doch noch mal erhöht werden sollte (Bernhard Sander, Die Linke). Beschlossen die Empfehlungen der Kulturbüroleiterin.

Allein Gunda Gottschalk, im Vorstand der Peter Kowald-Gesellschaft, machte am Ende der Besprechung deutlich, dass die Zuwendungen eher ein Tropfen auf den heißen Stein und kein wirklicher Durchbruch sind. “Das bedeutet nur, dass wir die nächsten zweieinhalb Jahre noch da sein werden“, gab sie zu bedenken.