Michael Zeller und die Fehde von Soest
Der Wuppertaler schreibt ein Theaterstück über ein Stück Soester Stadtgeschichte. Das Festspiel soll alle zwei Jahre aufgeführt werden.
Wuppertal/Soest. Ein Wuppertaler macht in Soest Theater: Michael Zeller hat den Auftrag erhalten, ein Festspiel zu schreiben. Thema des Stücks ist ein Ereignis der Stadtgeschichte: die "Soester Fehde" zwischen 1444 und 1449.
Auf den Schriftsteller wartet damit "eine reizvolle, aber auch eine extrem schwierige Aufgabe". Sein Festspiel, das alle zwei Jahre aufgeführt werden soll, hat einen brisanten Inhalt: Soest sagt sich vom Landesherrn, dem Erzbischof von Köln, los und trotzt mehrjähriger Belagerung. Alle Mächte im Herzen Europas mischen mit: der deutsche genauso wie der französische König - und auch der Papst in Rom.
"Der mittelalterliche Vorgang selbst ist bestens dokumentiert. Aber es kommen keine Einzelschicksale vor", betont Zeller, der nur allzu gerne die Herausforderung annimmt, der Fehde eine persönliche Note zu geben. Mit anderen Worten: "Die Personen muss ich alle erfinden, gleichzeitig bin ich an die historischen Fakten gebunden."
Zum Glück ist ihm die Epoche nicht unvertraut: Für seinen Roman "Der Wiedergänger" hat Zeller lange über Pest-Epidemien recherchiert. "Da ist eine Menge von diesem sehr eigenen Lebensgefühl hängen geblieben", sagt der ausgezeichnete Autor, der 2003 mit dem Preis der Wuppertaler Springmann-Stiftung und ein Jahr später mit dem Literaturpreis der mittelfränkischen Wirtschaft geehrt wurde.
Mittelalterliches Lebensgefühl bringt er nun im Auftrag der Stadt Soest auf die Bühne. Wobei ein himmlisches Spektakel zu erwarten ist. Das Festspiel soll schließlich zur besten Sommerzeit präsentiert werden: Premiere wird im August 2009 gefeiert - unter freiem Himmel.