Mit den Mitteln des Theaters
Robert Sturm inszeniert Romeo und Julia. Ingeborg Wolff und Tony Cragg machen mit.
Wuppertal. Es ist die wohl bekannteste — und zugleich tragischste — Liebesgeschichte der Welt: William Shakespeares Romeo & Julia. Seit über vier Jahrhunderten zieht die Tragödie zwischen Liebe, Hass und Feindschaft Menschen in ihren Bann. Und obwohl der literarische Stoff ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammt, „ist die Thematik nach wie vor hoch aktuell“, sagte Robert Sturm. Er war künstlerischer Assistent von Pina Bausch und inszeniert das Stück in der Übersetzung von Frank-Patrick Steckel neu. In der Halle V von Riedel Communications an der Uellendahler Straße wird es in ungewöhnlichem Ambiente in die Stadt Verona gehen. Den gesamten Raum wird der Bildhauer Tony Cragg gestalten.
Schon drei Bürgerkriege brachte die Feindschaft der Familien Montague und Capulet über Verona. Die Stadt ist der Schauplatz einer unschuldig aufblühenden Liebe. Unschuldig bloß im metaphorischen Sinne: Denn ausgerechnet Romeo, jüngster Spross der Montagues, und Julia, die einzige Tochter der Capulets, sind es, um die es hier geht. Die Tragödie von William Shakespeare — wer wüsste das nicht — schildert den tragisch scheiternden Versuch, sich über Vorurteile und soziale Schranken hinwegzusetzen. Und trifft damit genau den Nerv der Zeit, den Robert Sturm mit neuen Impulsen zu versorgen versucht. „Die Idee der Vielschichtigkeit ist künstlerisch ziemlich ausgeprägt“, erklärte er am Montag. Die Aufführung sei eine Annäherung mit den ureigenen Mitteln des Theaters. Ein unmittelbares Erleben von Sprache, Musik, Bewegung, Raum und Zeit.
Für die leisen Töne, die dem gesprochenen Wort seinen Klang verleihen sollen, wird Wolfgang Schmidtke zuständig sein, der verriet: „Ich werde Elemente der elisabethanischen Musik entnehmen und mit aktuellen verbinden.“ Weit von der Renaissance entfernt, sind dagegen die Bremsscheiben, die sein Kollege Matthias Burkert verwenden und damit ein eigenes Klanggebilde schaffen wird.
Neben bekannten Wuppertaler Künstlern und Gesichtern wie Ingeborg Wolff (Julias Amme) oder Jörg Reimers (Montague) hat sich Robert Sturm bei der Raumgestaltung prominente Unterstützung geholt. Dadurch, dass der Raum gebrochen wird, werde sich außerdem die Akustik verbessern, erklärte Robert Sturm und ergänzte: „Die bühnenbildartige Installation wird auch Objekte des Künstlers enthalten, aber vordergründig geht es um die Gestaltung des Raums.“
Finanziert wird die Inszenierung unter anderem von der Wuppertaler Jackstädt-Stiftung und dem Landes-Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport.