Konzert Musik unbekannter Komponistinnen

In der Citykirche traten Heike Zehe und Annette Söllinger auf.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Das Genre der Komposition ist bis heute eine Männerdomäne. Es werden kaum Werke des weiblichen Geschlechts uraufgeführt oder auf Konzertprogramme gesetzt. Die jüngste Veranstaltung der GEDOK (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer) Wuppertal nahm sich dieses Mankos an und bot in der City-Kirche Elberfeld unter dem Titel „Sérénades aux Étoiles“ Musik von Frauen des 19. bis 21. Jahrhunderts.

Fanny Hensel, die Schwester Felix Mendelssohn Bartholdys, mag vielleicht manchen bekannt sein. Auch den Namen Lili Boulanger, die Schwester der Pianistin und Dirigentin Nadia Boulanger, kann man schon gehört haben. Und die zeitgenössische Komponistin Sofia Gubaidulina ist bei Freunden der Neuen Musik in aller Munde.

Das war es dann aber auch schon so ziemlich mit geläufigen Namen. Germaine Tailleferre (Mitglied der berühmten französischen „Groupe des Six“), Felicitas Kukuck, Mel Bonis, Cécile Chaminade oder die zeitgenössischen Tonsetzerinnen Francine Aubin, Friedgund Göttsche-Niessner und Christine Brückner dürften nur Insidern etwas sagen.

Werke dieser Damen für Flöte und Klavier wurden geboten. Sehr aufmerksam lauschte das Publikum den tradierten wie auch moderneren Klängen. Flötistin Heike Zehe und Pianistin Annette Söllinger, die leider mit einem in die Jahre gekommenen Flügel vorliebnehmen musste, präsentierten sich als ein vorzüglich eingespieltes Duo.

Sie überzeugten auch solistisch bei je einem Stück mit schönen musikalischen Linienführungen und nuanciertem Spiel. Abgesehen vom Märchenautoren Hans Christian Andersen wurden passend dazu Texte aus den Federn von Mascha Kaléko, Friedgund, Selma Meerbaum-Eisinger, Christine Lavant, Montserrat Abelló rezitiert, also samt und sonders auch Frauen. Dabei glänzte Schauspielerin Silvia Munzón Lopéz mit klarer, ungezwungen-leichter Diktion. Herzlicher Beifall für diesen kurzweiligen Abend mündete in eine Zugabe.