Neues aus der Klang-Werkstatt: Künstler setzen auf Störgeräusche
Die Hebebühne wird zum Projektionsraum.
Nordstadt. „Wir wollten beide Dinge, die in dem Gebäude untergebracht waren, wieder zusammen bringen“, sagt Max Korinsky. Und so scheint aus der alten Autowerkstatt und heutigen Galerie „Hebebühne“ tatsächlich wieder eine Werkstatt geworden zu sein.
Denn aus dem Gebäude dringen eindeutig Geräusche von Schleifsägen, Hämmern und sich unterhaltenden Mechanikern hervor. Doch öffnet man die Tür zur Werkstatt, so ist es auf einmal still und außer einem alten Kombi ist weit und breit keine Geräuschquelle auszumachen.
Dass die Geräusche bei dieser Klanginstallation der Brüder Abel, Carlo und Max Korinsky, sowie Daniela Schmidlin, Carl Schilde und Anselm Venezian Nehls stoppen, sobald man den Raum betritt, hat einen einfachen Grund: „Es ging uns um den Bruch — dass man draußen was hört, was man innen nicht hat“, erklärt Max Korinsky.
Doch für Passanten und Anwohner wird der Eindruck bestehen bleiben — nicht nur zu den normalen Öffnungszeiten der Galerie. Wochentags von 8 bis 13 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 14 Uhr werden die aufgenommenen Geräusche zu hören sein. „Zu den normalen Werkstattzeiten eben.“
Die zweite Installation mit dem Titel „Weltempfänger“ hängt im Eingangsbereich. Bei der Mischung aus Malerei und Klangkunst laufen spitze Dreiecke in verschiedenen Rottönen in einem Punkt zusammen.
Sie sollen an Antennenstrukturen erinnern. Darunter steht ein Tisch. Aus dem Hintergrund hört man gestörte Geräusche, die die Künstler selbst hergestellt haben. „Wir wollen zeigen, dass wir in unseren Wohnzimmern alle möglichen Signale empfangen“, sagt Korinsky.
Zu sehen ist die Ausstellung mit dem Titel „Störgeräusche“ noch bis zum 2. Juni immer donnerstags von 18 bis 22 Uhr sowie sonntags von 15 bis 18 Uhr in der Hebebühne, Mirker Straße 62. Zur Finnisage findet ab 20 Uhr zudem noch eine elektroakustische Performance statt, bei der die drei Korinsky-Brüder die Hebebühne zum Projektions- und Klangraum werden lassen.