Wuppertal Polarfuchs: „Arktischer Post-Pop“ mit vielen Einflüssen

Die Wuppertaler Band Polarfuchs präsentiert im Café Hutmacher ihre erste Platte.

Polarfuchs, das sind Jan Jaing, Moritz Lazar, Timo Xanke und Markus Gorewicz (v.l.).

Foto: Anna Schwartz

Wuppertal. Eigentlich ist alles gut: Wir haben ein Dach über dem Kopf, gute Freunde, den Studienplatz, den wir uns wünschen, zwischendurch auch Zeit, das Jungsein zu genießen — und trotzdem immer wieder so ein Gefühl. Ein Gefühl von Melancholie, obwohl es uns gut geht und uns die Welt offen steht.

Dieses Phänomen, das einen großen Teil der Generation der Mittzwanziger prägt, ist immer wieder Thema der Wuppertaler Band Polarfuchs. So melancholisch wirken die vier Bandmitglieder auf den ersten Blick aber nicht. Eher zufrieden mit dem, was sie gerade tun, weil es das ist, was zu ihnen passt.

„Arktischen Post-Pop“ nennen sie ihre Musik. „Wir hatten von Anfang an Lust, Post-Rock zu machen“, erklärt Timo Xanke (24), Sänger und einer von zwei Gitarristen der Band. Post-Rock, das meint Musik, die zwar eigentlich der Rockmusik unterzuordnen ist, gleichzeitig aber eine Weiterentwicklung darstellen soll. Im Fall von Polarfuchs, ist aus Post-Rock durch die Nähe zur Popmusik und die deutschen Texte dann Post-Pop geworden. Arktisch wurde der Stil durch Einflüsse der isländischen Band Sigur Ros und dem Bandnamen „Polarfuchs“.

Doch wie klingt das? „Unsere Musik hat starke instrumentale Elemente. Wir wollen eine Art Soundfläche schaffen“, sagt Timo Xanke. Diese klinge kühl und atmosphärisch. Dazu kommen eigene, deutsche Texte.

Die Einflüsse der Band sind vielfältig. „Wir hören selbst alles Mögliche querbeet“, sagt Moritz Lazar (24), der auch Gitarre bei Polarfuchs spielt. Das sei zum Teil Hardcore-Punk, aber auch elektronische Musik. Sich nicht auf eine Musikrichtung zu beschränken ist den Bandmitgliedern wichtig. „Aus Erfahrung bei anderen Bandprojekten wissen wir, dass man sich oft zu früh auf eine Richtung festlegt. Damit reduziert man sich“, sagt Timo Xanke. Bei Polarfuchs wollten sie offenbleiben für Einflüsse. In manchen Liedern sei das zum Beispiel ein Rap-Part oder tanzbarere, elektronische Elemente.

Banderfahrung haben die vier schon viel gesammelt. Bereits in der Schule haben sie in Bands gespielt - aber noch nicht zusammen. Ihre Wege kreuzten sich erst später: Erst seit vergangenem Juni spielen sie in dieser Konstellation.

Überhaupt sei dieses Bandprojekt anders als frühere, bekennen die Mitglieder des Quartetts. „Der Ernst des Lebens hat begonnen, wir haben nicht mehr wie früher Zeit, uns jeden Nachmittag nach der Schule im Proberaum zu treffen“, sagt Moritz Lazar. Da alle vier in unterschiedlichen Städten studieren, müssten sie sich nun besser organisieren. Auch seien die Ziele nun andere als vielleicht noch bei der ersten Garagenband. „Am Wichtigsten ist uns, selbst zufrieden mit dem zu sein, was wir machen“, sagt Moritz Lazar.

Am kommenden Freitag stellt die Band ihr Album mit einem Konzert im Café Hutmacher im Mirker Bahnhof vor. Beginn ist um 20 Uhr.