Premiere: Frauen küssen, damit Männer den Mund halten
„Falscher Tag, falsche Tür“: Der heitere Liebesreigen sorgt für Spannung in der Comödie. Autor Derek Benfield hält die Spannung bis zum Schluss und steigert den Tumult ins fast Unendliche.
Wuppertal. "Gegenüber sehr attraktiven Frauen ist meist der Mann der Schutzbedürftige", befand bereits Oscar Wilde. Im neuen Stück, das am Sonntagabend in der Comödie Premiere feierte, gehören gleich drei Exemplare der männlichen Spezies zu den schützenswerten Wesen: der sportlich-dröge Clive, bestens verkörpert von Alexander von der Groeben, der verlässliche Rechtsanwalt Walter (Dirk Jäger) sowie der handwerklich begabte Eddie (Martin Bruhn), der nicht nur zum Schränke-Bauen gut ist.
Sie alle nämlich wollen Sylvia (Juliane Ledwoch) heiraten, ohne von der großen Konkurrenz um die Schöne etwas zu ahnen. Der "Stundenplan" der Anbetungswürdigen, der die drei Männer fein säuberlich auseinander hält, wird zunichte gemacht, als am für Clive vorgesehenen Abend unversehens auch die anderen Kavaliere eintrudeln.
Da muss die aus Frankreich eingeflogene Freundin Jemma (Anja Krüger) als allseitig vorgegebene Alibi-Liebhaberin herhalten. Schon ist in bester Verwechslungsmanier der Stoff für die Komödie "Falscher Tag, falsche Tür" geboren.
Autor Derek Benfield hält die Spannung bis zum Schluss und steigert den Tumult ins fast Unendliche. Allzu forsche Nachfragen der Männer werden von den beiden Protagonistinnen durch hysterisches Geschrei gestoppt - oder aber mit einer von Jemmas zahlreichen Kuss-Attacken, die ihre Opfer fast dem Erstickungstod anheim fallen lassen.
So ist das Ganze von Britta Kohlhaas zwar nach allen Regeln der Kunst in Szene gesetzt, gerät jedoch stellenweise etwas schrill. Was natürlich dem Spaß keinen Abbruch tut, wie der häufige Szenenapplaus und lang anhaltender Beifall zum Schluss bewiesen, mit denen am Sonntag zu Recht die komödiantische Leistung der Schauspieler belohnt wurde.
Die Komödie steht bis zum 25. Mai auf dem Spielplan. Karten gibt es im Boulevardtheater am Karlsplatz unter der Rufnummer 75 95 500.