Vielfältige Motive und Effekte Reflexionen im Fokus der Kamera: Ausstellung des Fotoforum in Wuppertal
Wuppertal · Das Wuppertaler Fotoforum stellt Spiegelungen im oberen Geschoss der Christuskirche aus – mit ganz unterschiedlichen Motiven und optischen Effekten. Oberthema sind Reflexionen.
„Narziss verliebte sich einst in sein Spiegelbild, im Märchen dient der Spiegel gar der Wahrheitsfindung, Beispiele genug, um zu zeigen, wie fasziniert wir alle von Spiegeln sind“, heißt es beim Fotoforum der Galerie im Turm. In der Christuskirche ist seit Freitag eine Ausstellung zum Thema Reflexionen zu sehen. Das 1978 gegründete Fotoforum zog 1990 in das obere Geschoss der Kirche, jährlich finden Ausstellungen statt.
„Innerhalb unserer Fotogruppe bestimmen wir jedes Jahr zwei Themen, die wir im Folgejahr ausstellen möchten. Die Themen aus 2021 heißen Reflexion und BodenNah“, erklärt Aussteller Claus-Dieter Meier. Die Fotogruppe besteht aus knapp 16 Fotografen, die gemeinsam beratschlagen, fotografieren und ausstellen. „Wir suchen uns mit Absicht weitläufige Themen aus, um eine möglichst große Vielfalt an Ideen und Resultaten zu erreichen“, erzählt Meier. Von abstrakten Momentaufnahmen bis zu detaillierten Studiofotografien ist alles dabei. Klaus Schwartze zeigt Naturspiegelungen, Spiegelungen an U-Bahn-Haltestellen und mehrere Studiofotografien. „Meine Studiofotografien waren hauptsächlich spontane Ideen, die ich ausprobieren wollte. Mir ist es wichtig, mit meinen Fotos eine Geschichte zu erzählen“, berichtet Schwartze. Sie zeichnen sich durch Spiegelungen von Personen aus, die im Winkel eine ganz andere Reflexion darstellen müssten, oder die Person ist gar nicht wirklich im Bild.
Claus-Dieter Meier kam während eines Oldtimer-Treffs in Duisburg auf die Idee, alte Autos zu fotografieren, in denen sich alte Industrielandschaften spiegeln. „Der gewählte Ausschnitt eines Motivs verändert die Wirkung des Bildes. Bei mir war es die Motorhaube, die den Effekt hervorgebracht hat, den ich mir gewünscht habe“, erklärt Meier. Wie viele andere Fotografien sind diese spontan entstanden. So auch eine Schwarz-Weiß-Serie in einem verlassenen Gebäude mit einem die Position wechselndem Spiegel und Stühlen. Udo Straßmann hat die Reflexion in Gebäudefassaden gesucht. Durch meist unebene Glasscheiben entstehen verzerrte Spiegelungen, die den Betrachter herausfordern, das Motiv zu erkennen. Durch die Art und Weise der Fotografie entstehen in Geschäftsfassaden Spiegelungen in die Unendlichkeit. Auch Sven Korten und Thomas Zöllner haben Gebäudereflexionen für sich entdeckt. Obwohl sie alle drei ähnliche Motive gewählt haben, sind völlig unterschiedliche Fotoserien entstanden. Angelika Zöllner hat ihren Fokus auf städtische Spiegelungen mit Wasser gelegt, dazu sind passende Gebäudereflexionen zu sehen.