Lassen sich auf der Trasse drei Millionen Euro sparen?
Die Wuppertalbewegung hat für die Arbeiten im Außenbereich Vorschläge zur Kostensenkung aufgelistet.
Wuppertal. Die Diskussion um die Nordbahntrasse geht in die nächste Runde: Aus Sicht der Wuppertalbewegung ließen sich im Außenbereich des künftigen Rad- und Wanderwegs gut drei Millionen Euro Baukosten sparen. Eine Liste mit Vorschlägen zur Kostensenkung wurde der Stadtverwaltung gestern übergeben — bei der mittlerweile 76. Sitzung des Trassen-Lenkungskreises.
Zentraler Ansatzpunkt ist — wie zu erwarten — der Tunnel Schee: Dort rechnet die Wuppertalbewegung vor, dass sich unter anderem durch den Verzicht auf eine großflächige Spritzbetonierung und umfangreiche Injektionen ins Mauerwerk der Weströhre gut 1,3 Millionen Euro sparen ließen. Hinzu käme in der Oströhre noch einmal ein Einsparpotenzial von immerhin 60 000 Euro — durch den Einsatz günstigerer Baumaterialien. Und es sind gerade die Materialkosten, die sich wie ein roter Faden durch die Sparliste ziehen.
Die Kostenansätze für Baumaterial wurden aus Sicht des Vereins von den externen Planern im Auftrag der Stadt um bis zu 100 Prozent zu hoch angesetzt: Das beginnt bei den Preisen für Betonpflastersteine und endet bei der Auswahl von Zäunen.
Hinzu kommt eine Liste mit Baustellen, bei denen sich aus Sicht der Wuppertalbewegung alleine schon durch den teilweisen Rückgriff auf Kräfte des 2. Arbeitsmarktes viel Geld sparen ließe: Dies zahlt sich aus Sicht der Wuppertalbewegung zum Beispiel bei der Übernahme von Betonarbeiten aus — etwa an den Brücken Hölken und Hölker Feld in Nächstebreck mit einem Sparvolumen von insgesamt gut 50 000 Euro. Ein weiteres Beispiel ist der Tunnel Tesche mit einem Einsparpotenzial von etwa 100 000 Euro, wenn man dort etwa auf Portalgitter, Ausfugungen und Betondecken auf den Portalen verzichte.
Bei veranschlagten 8,7 Millionen Euro für die Außenbereiche Ost und West falle ein Sparvolumen von drei Millionen Euro massiv ins Gewicht, erklärt der Vorsitzende der Wuppertalbewegung, Carsten Gerhardt, auf WZ-Nachfrage. „Wenn es sich wie vorgeschlagen umsetzen ließe, wäre die Finanzierung des Außenbereiches kurzfristig gesichert, könnte der Förderantrag ebenfalls kurzfristig in Düsseldorf eingereicht werden — und die Ausführungsplanungen könnten begonnen werden.“ Die Stadt hat im Lenkungskreis gestern zugesagt, die Sparvorschläge Punkt für Punkt zu prüfen. Kommentiert wurde die Liste im Rathaus nicht.