Hobby-Historiker hüten Ronsdorfs Stammbäume
Der Historische Arbeitskreis trifft sich monatlich, um die Geschichte Ronsdorf zu erforschen.
Wuppertal. Historisches Material ist äußerlich gelegentlich verstaubt, inhaltlich oftmals aber höchst spannend. Diese Erfahrung machen die sieben Mitglieder des Historischen Arbeitskreises in Ronsdorf immer wieder. Einmal im Monat trifft sich die Gruppe, um das Archiv der evangelisch-reformierten Gemeinde zu pflegen, Quellen zur Geschichte des Stadtteils oder der Gemeinde zu sichten und Veranstaltungen vorzubereiten.
„Manchmal werden uns ganze Nachlässe von Verstorbenen anvertraut, und wir sind dann überrascht, was so alles mitunter lange im Verborgenen geruht hat“, erzählt Uwe Luckhaus. Auf diese Weise hat der Arbeitskreis zuletzt wertvolle Schriftstücke aus der Zeit der Gründung Ronsdorfs vor mehr als 260 Jahren erhalten. Die mittlerweile in lesbare Schrift übertragenen Handschriften lassen die Welt des Stadtgründers Elias Eller in neuem Licht erscheinen.
Aktuell beschäftigt sich der Arbeitskreis mit dem Thema Familienstammbäume. „Wir haben herausgefunden, dass selbst bei der bekannten Familie Carnap aus Ronsdorf der offizielle Stammbaum Fehler enthält“, sagt Horst Röttger.
Ähnliches gilt für die Familie des Stadt- und Gemeindegründers Eller, in deren Stammbaum zwei verschiedene Geburtstermine für Sohn Benjamin im Umlauf sind. „Wir prüfen gerade, welche schriftlichen Unterlagen, die wir erst jetzt bekommen haben, herangezogen werden können, um die richtigen Daten herauszufinden“, beschreibt Günter Twardella die selbst gestellte Aufgabe.
Das Thema Stammbäume wird auch im Zentrum des nächsten Historischen Nachmittags am 20. November stehen. Dann wird die stellvertretende Vorsitzende des Bergischen Vereins für Familienkunde, Ursula Ernestus, mit Beispielen aus Ronsdorf und Elberfeld über Methoden der Familienforschung referieren. „Sie hat uns zwei Bände mit Ronsdorfer Familiendaten zur Verfügung gestellt“, freut sich Günter Twardella über die Bereicherung des Ronsdorfer Archivs.
In der ersten Ferienwoche haben sich die agilen Archivare an drei Werkstatt-Tagen getroffen, um anfallende Arbeiten, insbesondere die Katalogisierung neuer Archivmaterialien, zu erledigen.