Lehrer-Warnstreiks auch an Wuppertaler Schulen

Die angestellten Lehrer fordern mehr Geld. Am Dienstag sollen Schulen in Wuppertal bestreikt werden.

Foto: Arno Burgi

Wuppertal. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ruft die angestellten Lehrkräfte an den Wuppertaler Schulen am Dienstag, 3. März, zum Warnstreik auf. In Wuppertal werden die angestellten Lehrkräfte symbolisch aus „mittelalterlichen Verhältnissen“ aufbrechen und um 11 Uhr ab dem Haus der Jugend mit dem Pferdeplanwagen durch die Barmer Innenstadt ziehen. Außerdem findet um 12 Uhr im Rahmen der Streikkundgebung eine Abseilaktion am Haus der Jugend in Barmen unter dem Motto „Angestellte Lehrkräfte nicht hängen lassen“ statt.

Viele beamtete Lehrer, so die GEW, hätten angekündigt, sich aus Solidarität dagegen zu weigern, den Vertretungsunterricht für streikende Angestellte in den Schulen zu übernehmen.

Mit einer Provokation der Arbeitgeber endete nach Ansicht der GEW die 2. Verhandlungsrunde. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) habe die Chance verpasst, mit der GEW gemeinsam einen Tarifvertrag zu gestalten und damit einen historischen Schritt zu gehen. „Die Arbeitgeber wollen bisher nichts anderes, als die Besoldungsgesetze der Bundesländer nehmen und das Wort ‚Tarifvertrag‘ darüber schreiben. Die bestehende ungleiche Bezahlung von Angestellten und Beamten in den Lehrerzimmern würden damit zementiert“, erklärte die GEW.

In Deutschland sind rund 200 000 der 800 000 Lehrer angestellte Lehrer und keine Beamten. Das Streikverbot gilt allein für die beamteten Lehrer. In Nordrhein-Westfalen ist jeder fünfte Lehrer Angestellter. Die angestellten Lehrer fühlen sich oft als Lehrer zweiter Klasse, denn sie müssen im Vergleich zu den Beamten auch Einkommenunterschiede von mehreren hundert Euro bei gleicher Arbeit hinnehmen. Die Verdi und GEW fordern daher in den Tarifverhandlungen 5,5 Prozent mehr Geld für die angestellten Lehrer, mindestens aber 175 Euro mehr.