Protest Linksautonome demonstrieren in Wuppertal gegen neue Moschee an der Gathe

Wuppertal · Mitglieder des Autonomen Zentrums haben sich am Mittwochabend am Döppersberg versammelt. Die Polizei schrieb Anzeigen.

Laut Polizei sollen sich etwa 15 Mitglieder des Autonomen Zentrums am Döppersberg versammelt haben.

Foto: Alina Komorek

In Elberfeld haben sich am Mittwochabend Mitglieder des Autonomen Zentrums Wuppertal getroffen, um gegen den geplanten Moscheeneubau an der Gathe zu demonstrieren. Nach Angaben der Polizei versammelten sich etwa 30 Linksautonome vor den Räumen der Stadtsparkasse an der Alten Freiheit. Dort tagten um 19 Uhr die Politiker der Elberfelder Bezirksvertretung. Auch auf der Tagesordnung: Eine Empfehlung zum Zielbeschluss für den Moscheebau.

In einer Pressemitteilung vom Dienstag hatte das Autonome Zentrum den Bau der Moschee kritisiert. Die Stadt Wuppertal plane, „dem türkischen Präsidenten ein Wahlkampfgeschenk zu machen“, das Problembewusstsein Ditib gegenüber sei abhandengekommen. „Zu groß ist die Verlockung einer Imagekorrektur und vermeintlichen Aufwertung der Gathe, ohne dabei selbst in die städtische Kasse greifen zu müssen. Diese Aufwertung würde nicht nur für uns die Verdrängung von der Gathe bedeuten. Das Aufmotzen der Gathe, mit angeblich 30 Millionen Euro Investition, wird an den dringenden Problemen der meisten Menschen an und rund um die Gathe wenig bis gar nichts ändern.“ Das Geld könne sinnvoller für das Viertel genutzt werden.

Auch die Kommunikation der Stadt kritisiert das Autonome Zentrum: „Anfänglich wurde noch versichert, einen Alternativstandort für das AZ zu finden, sei Voraussetzung für die Realisierbarkeit des Projekts. Doch noch bevor auch nur ein Vorschlag seitens der Stadt an uns herangetragen wurde, ist davon schon keine Rede mehr. Jetzt soll sich um eine Alternative für uns ‚bemüht‘ werden.“ Es werde keinen Tag ohne Autonomes Zentrum in Wuppertal geben. In der Mitteilung wird dazu aufgerufen, am 6. März zum Rathaus zu kommen. An diesem Tag stimmt der Stadtrat voraussichtlich über den Zielbeschluss für den Moschee-Neubau ab.

Die Demonstration am Mittwoch verlief nach Angaben der Polizei friedlich. Angemeldet war sie allerdings nicht. Die Polizei schrieb deshalb Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Die Teilnehmer hätten es versäumt, einen Versammlungsleiter zu benennen, was bei einer spontanen Demonstration notwendig sei, so die Polizei.

(pal/mr)