Sport 100 knifflige Kletteraufgaben bis zum Hard-Moves-Finale
Bouldern: Wuppertals Kletterszene kann sich bis 20. Januar qualifizieren.
Wuppertal. Mehr als 60 Kletterfreunde vom Jugend- bis zum Seniorenalter warteten am Freitagabend schon neugierig darauf, dass Arndt Wilmanns und Christian Popien den Boulder-Bereich im Kletterzentrum Wupperwände endlich freigaben. Die beiden Geschäftsführer der Climb-In Gmbh, die die Halle für die Wuppertaler Alpenvereine betreibt, hatten den lokalen Auftakt zum von ihnen initiierten Mannschaftswettkampf Hard Moves bewusst zum Ereignis gemacht, und der Andrang gab ihnen Recht.
Die Hard Moves, an denen inzwischen 60 Hallen aus ganz Deutschland und europäischen Nachbarländern mit ihren besten Sportlern teilnehmen, werden, wie berichtet, am 5. März im Superfinale gipfeln. Das findet dann nach dreijähriger Unterbrechung zum zweiten Mal in der Schwimmoper statt und soll wieder spektakulär werden. „Der Ruf ist jetzt schon legendär. Alle wollen nach Wuppertal“, berichtete Popien stolz.
Ob auch das Wuppertaler Team dann eine Rolle spielen wird — vor drei Jahren war es Zweiter, davor dreimal in Folge Sieger — ist noch offen. Als Gastgeber ist es zumindest schon für das Vorfinale qualifiziert.
„Die Konkurrenz ist stärker geworden und hat sich verlagert“, sagt Popien. Die Wupperwände, einst auch Vorreiter in Sachen Bouldern, sind inzwischen von neuen Hallen wie in Düsseldorf oder Köln überholt worden. Weltmeisterin Juliane Wurm beispielsweise hat ihren Klettermittelpunkt nach Köln verlagert. Popien: „Insgesamt ist die Boulder-Szene enorm gewachsen.“ Das Klettern ohne Seil und nur bis in Absprunghöhe hat den Sport aus der Nische geholt.
In Wuppertal freut man sich über starken Nachwuchs wie Mauro Naroska oder Franziska Ritter. Deren Bruder Simon gehörte vor drei Jahren schon zum Finalteam und auch am Freitag zu denen, die die Qualifikationsrouten in Augenschein und unter Hände und Füße nahmen.
„Ich bin selbst sehr gespannt, wie es geht, und wer vielleicht zum Team gehört“, sagte Ritter.
100 Kletteraufgaben werden in der Qualifikation, die nun noch bis 20. Januar läuft, gestellt. Die besten sieben Männer und drei Frauen qualifizieren sich dann fürs Team. Nur wenige gehören zu den Könnern, die alle oder fast alle „Probleme“ lösen können. Überhänge, Abstand und Beschaffenheit der Griffe bestimmen den Schwierigkeitsgrad. Alles zu schaffen, ist für viele auch gar nicht der Anspruch. Die einfachsten zehn Routen sind schon von Einsteigern zu bewältigen. Allein oder in der Gemeinschaft ausprobieren, sich gegenseitig Tipps geben, das ist der große Reiz.
„2006 haben wir die Hard Moves im Prinzip erfunden, um den Boulder-Bereich zu beleben. Was daraus geworden ist, sieht man ja hier“, sagte Christian Popien stolz. Bis gestern hatten sich schon mehr als 100 Kletterer an die Wuppertaler Boulder gewagt. In allen an den Hard Moves teilnehmenden Hallen sind es schon 5000 gewesen.
hard-moves.de