Sportler der Woche American Football: Bei Daniel Köther läuft es glänzend

Auf seiner neuen Position als Running Back ist der American Footballer der Wuppertaler Greyhounds der Schrecken der gegnerischen Verteidigungsreihen.

Auf seiner neuen Position als Running Back ist der American Footballer der Wuppertaler Greyhounds der Schrecken der gegnerischen Verteidigungsreihen.

Foto: Dirk Sosnowsky

Wuppertal. Laufen und Mannschaftssport, das war schon immer das Ding von Daniel Köther. Früher hat er beim TuS Hattingen Bezirksliga-Fußball gespielt, doch seit vier Jahren lebt er seine Leidenschaft beim American Football aus, bei den Wuppertal Greyhounds. In dieser Saison hat er wohl auch die optimale Position gefunden: Running Back. „Man kriegt den Ball und soll möglichst viele Meter damit laufen“, beschreibt der 25-Jährige die Aufgabe in einer der begehrtesten Rollen in diesem Spiel. Wobei natürlich immer die gegnerische Defense im Weg steht, und die eigene Offense-Line versucht, ihm den Weg freizusperren.

Bei Daniel Köther und den Greyhounds funktioniert das immer besser. Allein dreimal trug er das Football-Ei am vergangenen Samstag beim 28:0-Sieg gegen die Hamm-Aces in die gegnerische Endzone, vor dem ersten Touchdown zuvor sogar über 70 Yards (gut 60 Meter). „Anstrengend“, meinte der 1,80 m große und 83 Kilogramm schwere Sportstudent, der die 100 Meter in 11,5 Sekunden läuft, auf die Frage, wie das so war. Wenn man die gegnerische Verteidigungsreihe einmal überwunden habe, heiße es einfach nur Gas geben.

„Zur Halbzeit haben wir ihn aber nicht deshalb ausgewechselt, weil er vielleicht kaputt war. Bei 21:0 war das Spiel schon gelaufen und auch unsere anderen Running Backs wollen schließlich spielen“, berichtet Achim Otto, Head Coach und Vorsitzender der Greyhounds anerkennend. Er weiß, was er an Daniel Köther hat. Der habe in erstaunlich kurzer Zeit auch die komplexe Taktik beim American Football verinnerlicht und bringe die körperlichen Voraussetzungen mit, dies auf seiner Position zu nutzen.

Auslöser für Daniel Köther und seinen drei Jahre jüngeren Bruder Fabian, zum American Football zu wechseln, war vor vier Jahren ein Spiel, das sie im Fernsehen gesehen hatten. „Wir haben dann nach einer Möglichkeit für ein Probetraining gesucht und bei den Greyhounds schnell gemerkt, dass es genau unser Ding ist. American Football ist viel komplexer als Fußball“, sagt der intelligente junge Mann, der an der Bergischen Universität im siebten Semester Sport und Geographie studiert.

Zunächst wurde er als Safety eingesetzt, also genau in der Rolle, die in der Defensive den gegnerischen Running-Back stoppen und Pässe abfangen soll. „Er hat das damals schon häufiger dazu genutzt, dann selbst Läufe zu starten“, berichtet Achim Otto, wie Köthers Talent für die Rolle des Running Back entdeckt wurde. Der letztjährige Offense-Coach Dough Gerhard riet ihm dann, es mal zu versuchen.

Dass Daniel Köther gleich so einschlagen würde, war aber kaum zu erwarten. Das Lob gibt Köther gerne an seinen Full-Back Jan Berger und die Offense-Line weiter, die ihm immer wieder hervorragend den Weg freiblocken, ob einfach nur zum Raumgewinn oder sogar zum Touchdown.

„Er ist ein absoluter Teamplayer“, hebt Otto auch den Mannschaftsgeist seines neuen Stars hervor. Ob in dieser Saison vielleicht noch der Aufstieg gelingt, liegt trotz drei noch ausstehender Spiele allerdings nicht mehr allein in der Hand von Köther & Co. Selbst wenn sie ihre Spiele alle gewinnen sollten, müsste Tabellenführer Münster, den man in der Rückrunde souverän mit 31:7 geschlagen hatte, noch einmal verlieren.

Vielleicht mal höher spielen, das kann sich der gläubige Christ Daniel Köther, durchaus vorstellen. Er versäumt kein Mannschaftstraining (zweimal die Woche), macht daneben noch vier, fünf Athletik-Einheiten im Fitnessstudio und hat natürlich auch im Studium ständig mit Sport zu tun. „Um es ganz oben noch einmal zu versuchen, bin ich vielleicht schon ein bisschen alt, aber mit American Football mache ich auf jeden Fall weiter“, sagt der Wuppertaler.

Die Greyhounds wären froh, wenn das bei ihnen wäre. Achim Otto: „Ich hoffe, er bleibt uns noch lange erhalten.“