Handball Handball-Bundesliga entscheidet über Abbruch

Wuppertal · Der Bergische HC und alle anderen Vereine der 1. und 2. Liga haben Stimmrecht. Das Ergebnis folgt kommende Woche.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Bis Ende August soll es in Deutschland aufgrund der Corona-Pandemie keine Großveranstaltungen geben. Unter anderem darauf haben sich die Regierungschefs der Länder geeinigt. Diese Vorgabe hat auf die Handball-Bundesliga (HBL) weitreichende Auswirkungen: Die letzte Hoffnung auf eine Weiterführung der laufenden Saison vor Publikum ist gestorben. Wie es in der 1. und 2. Liga weitergeht, steht zwar noch nicht fest, doch viele Szenarien bietet die Sachlage nicht mehr.

Fest steht, dass die Saison bis zum 30. Juni beendet sein muss. Dann laufen die Spielerverträge aus. Ein Abwarten ist also nicht möglich, so dass neben einem Abbruch nur die Austragung der letzten sieben Partien ohne Zuschauer denkbar wäre. In einer Telefonkonferenz am Donnerstagmorgen verständigten sich der Clubs der beiden höchsten deutschen Spielklassen auf eine Abstimmung per Umlaufverfahren. „Der Fragenkatalog wird gerade vorbereitet“, sagt Jörg Föste, Geschäftsführer vom Bergischen HC. „Über das Wochenende werden die Antworten schriftlich vorgenommen.“

Wie sich der BHC entscheidet, wird der Club nicht öffentlich bekanntgeben. Geklärt wird neben der Frage der Saisonfortsetzung auch, wie im Falle eines Abbruchs verfahren würde. Sicher wäre bereits, dass niemand absteigen müsste. Wer aus der 2. Liga nach oben kommt, steht dabei genauso zur Debatte wie die künftige Reduzierung der Vereine in den dann aufgestockten Spielklassen. „Grundsätzlich ist es außerordentlich positiv, wie koordiniert man in diesen Tagen im Handball vorgeht“, lobt Föste.

Geisterspiele sind möglich, aber wohl eher unwahrscheinlich

Dass die HBL sich für Geister- beziehungsweise Medienspiele entscheidet, ist möglich, aber wohl eher unwahrscheinlich. Aus medizinischer Sicht sind die Bedenken groß, viele Teams können derzeit nicht mal in ihre Trainingshallen. Zudem haben einige Clubs Kurzarbeit für ihre Spieler beantragt. So könnte ein Ausfall auch wirtschaftlich lukrativer sein als Spiele vor leerer Kulisse.