Bergischer HC: Liga eins bleibt nur ein Traum

Handball: Emsdetten war auch in Wuppertal die bessere Mannschaft. Dem BHC reichte ein 37:36 im zweiten Relegationsspiel nicht.

Wuppertal. Der Traum von der ersten Liga ist vorerst ausgeträumt. Im Halbfinale der Aufstiegsrelegation sind die Handballer des Bergischen HC am TVEmsdetten gescheitert und waren am Samstag nach dem Schlusspfiff in der Sonnborner Bayer-Halle zu Gast auf ihrer eigenen Party. Denn während sich die Bergischen von ihren Fans verabschiedeten, hatten ein paar hundert Emsdettener Fans das Kommando auf dem Spielfeld übernommen und feierten mit ihren Lieblingen, die nun nur noch zwei Spiele gegen den Erstliga-Drittletzten Dormagen von der Eliteklasse entfernt sind.

Über zwei Spiele betrachtet mussten selbst die eingefleischtesten BHC-Fans zugeben: Emsdetten war einfach besser. Sechs Tore musste der BHC nach der 27:33-Hinspielniederlage aufholen - eine zu große Hypothek, wie sich beim glücklichen 37:36 (14:16)-Sieg zeigen sollte. Zumal die Emsdettener in Wuppertal phasenweise ähnlich dominant auftraten wie im Hinspiel und der BHC in der Abwehr erneut nicht entschlossen genug zupackte.

Trotz eines großartig beginnenden Jens Reinarz und eines treffsicheren Jiri Vitek, liefen die Gastgeber schnell einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Es hätte wohl alles passen müssen an diesem Tag, aber durch zu viele einfache Fehler machte sich der BHC das Leben selbst schwer. Symptomatisch Joey Duin, der sich beim Tempogegenstoß durchsetzte, dann aber beim Abwurf den Kreis betrat. Hätte Thünemann nicht nur den Pfosten getroffen, sondern den Gästevorsprung auf 11:7 ausgebaut, hätte es schon nach 19 Minuten ganz finster ausgesehen. Das Blatt schien sich in den kommenden Minuten etwas zu wenden. Als Jens Reinarz zum 10:10 ausglich, war sie ganz kurz da, die Hoffnung auf eine erfolgreiche Aufholjagd - und auch die Kulisse.

Doch als Kenneth Klev ein Fangfehler unterlief und die Emsdettener ein paar Minuten später wieder mit drei Treffern in Front lagen, waren es in der Addition mit dem Hinspiel schon wieder neun Tore Differenz. Wie eine grüne Wand standen die Gästefans, die vielfach in grünen Hemden gekommen waren, hinter ihrem Team.

Egal was der BHC auch tat. Die Emsdettener hatten eine Antwort parat. Selbst Jiri Viteks 14:15 kurz vor der Pause konterten die Gäste noch in letzter Sekunde. Auch Überzahlsituationen nutzten dem BHC nichts, denn wie schon im Hinspiel spielte Emsdettens leichtfüßiger Sascha Bertow die BHC-Abwehrrecken schwindelig.

Als die Hausherren nach einer dreifachen Überzahl, Rot gegen Emsdettens Abwehrchef Patrick Kvalvik und einer Verletzung von Spielmacher Luka Dobelsek zum 25:25 kamen, keimte ein letztes Mal Hoffnung bei den BHC-Fans auch, doch in den verbleibenden 13 Minuten ließen sich die Emsdettener die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Erneut überragender Mann in einer starken TVE-Mannschaft war Ex-BHC-Spieler Elvir Selmanovic, der nach seinem 13. Treffer zum 32:30 von den Gästefans gefeiert wurde. Dem BHC, der niemals aufgab, blieb am Ende zumindest der schwache Trost als Sieger das Parkett verlassen zu haben.