Bergischer HC BHC: Eine Hymne für die blaue Wand

BHC: Nach starker Leistung landete der Spitzenreiter der 2. Handball-Liga mit 38:24 gegen Eisenach seinen bisher höchsten Saisonsieg.

Foto: Andreas Fischer

„Be-Ha-Ce - hier steht die blaue Wand . . .“, heißt es in der neuen Hymne der Bergischen Handballer, die am Samstag im Heimspiel gegen den ThSV Eisenach zum ersten Mal gespielt wurde. Nicht nur den 2000 Zuschauern in der Solinger Klingenhalle dürfte diese Zeile im Ohr bleiben, sondern auch den bemitleidenswerten Gästen aus Thüringen, die sich vor allem nach der Pause an der blauen BHC-Abwehrwand die Zähne ausbissen und daraus resultierend mit Gegenstößen praktisch überrollt wurden. Mit 38:24 (17:13) fiel der BHC-Sieg gegen den ehemaligen Erstliga-Rivalen nach anfänglichen Problemen überzeugend aus. Während die Gäste aufpassen müssen, nicht in die dritte Liga abzurutschen, rollt der BHC-Express nach dem bisher höchsten Saison-Erfolg weiter unaufhaltsam in Richtung sofortige Rückkehr ins Handball-Oberhaus. Aus elf Spielen fehlen jetzt theoretisch nur noch fünf Siege. Bei optimalem Verlauf könnte es bereits Ende April so weit sein.

„So etwas kann hier passieren“, erkannte Eisenachs-Trainer Arne Lühr nach der in der zweiten Hälfte recht einseitigen Partie den hochverdienten BHC-Sieg an. Dabei hatte seine Mannschaft einen recht guten Start erwischt. Sie kam über den bulligen Kreisläufer Marcel Niemeyer anfangs zu Toren vom Kreis und mehreren Siebenmetern. Hätte der anfangs für die Siebenmeter eingewechselte BHC-Torwart Bastian Rutschmann nicht die ersten beiden gehalten (danach blieb er fest für den beginnenden Christopher Rudeck im Tor) wären die Hausherren sicher etwas mehr in Stress geraten. Zumal die Löwen vorne — wie schon zuletzt — zahlreiche Fehlversuche hatten.

Doch Trainer Sebastian Hinze ergriff das richtige taktische Mittel, stellte von 6:0- auf 5:1-Abwehr um, wodurch Eisenach seinen Kreisläufer kaum mehr anspielen konnte. „Das hat uns den Zahn gezogen, wir haben dagegen keine Lösungen mehr gefunden“, meinte Niemeyer selbst nachher zum Thema „blaue Wand“.

Ab dem 8:8 nach 16 Minuten zog der BHC kontinuierlich davon, legte bis zur Pause noch vier Treffer zwischen sich und den Gegner und baute die Führung nach dem Wechsel immer weiter aus. Dabei halfen die vielen Ballgewinne in der Abwehr (Klasse wie Routinier Csaba Szücs vor der Pause nach zwei gelungenen Blocks kurz hintereinander sich und das Team lautstark pushte) ungemein. Nutznießer waren die Außen Arnor Gunnarsson und Jan Artmann, der kurz vor der Pause für Milan Kotrc auf der linken Seite kam und einen Gegenstoß nach dem anderen vollenden durfte.

Mit sieben Treffern war der 26-jährige Artmann, der schon seit 2012 beim BHC spielt und sehr oft als Backup fungiert, am Ende sogar bester Feldtorschütze. „Das war ich bisher noch nie“, freute er sich nach dem Spiel, gab die Komplimente aber auch an die Abwehr weiter. „Die hat es uns Außen leicht gemacht. Unsere Aufgabe ist es nun mal, die Gegenstöße dann auch zu verwandeln“, sagte er.

Mit einer Quote von 13 Treffern bei 14 Versuchen gelang ihm und Gunnarsson das vorzüglich. Die Zuschauer wurden mit Klasseaktionen verwöhnt und werden, wenn es so weitergeht, sicher auch bei der neuen BHC-Hymne noch textsicher.