BHC: „Heidis“ Freu(n)de in der alten Heimat
BHC-Akteure nach guter Leistung enttäuscht über das Ausscheiden.
Wuppertal. "Ich hatte mich schon die ganze Woche darauf gefreut hier zu spielen", erzählte Lübbeckes Heidmar Felixson nach der Partie. Für den isländischen Nationalspieler war das Gastspiel im Bergischen Land eine kleine Reise in die Vergangenheit, spielte er doch vor zehn Jahren beim HC Wuppertal.
Am allerliebsten wäre Felixson in der Uni-Halle - seiner alten Wirkungsstätte - aufgelaufen. Aber auch in der Solinger Klingenhalle gefiel es ihm. Vor allem, weil es ein so erfolgreicher Nachmittag war und er vor und nach der Partie unglaublich viele alte Freunde traf. Außerdem freute sich Felixson, dass er auf der Hinfahrt von der Autobahn einen Blick auf sein ehemaliges Wohnhaus in der Nüllerstraße werfen konnte.
Auf dem Spielfeld musste sich "Heidi" wegen seiner lädierten Schulter allerdings ziemlich zurückhalten. "Die Sehne ist immer noch dick und es tut sehr weh. Ich kann momentan nur mit 70 Prozent werfen", bedauerte der 33-Jährige, der sich meist auf Rechtsaußen zurückzog und auf Halbrechts seinem Kollegen Alex Alvanos den Vortritt ließ. Dieser avancierte mit fünf Treffern nach der Pause zum erfolgreichsten Gästeakteur und fährt zum zweiten Mal in Folge zum Final-Four. Nicht ganz unerwartet für HaDe Schmitz: "Alvanos ist einer, der in extremen Situationen immer sehr stark spielt. So auch heute", bemerkte der BHC-Coach, der aber auch stolz auf seine eigenen Spieler und deren Leistung war.
"In der entscheidenden Phase waren wir leider zu ungeduldig", sagte Schmitz mit staatsmännischer Gelassenheit. Sein Trainerkollege Patrik Liljestrand spielte ein wenig die Turbulenzen herunter, in die seine Mannschaft in der ersten Spielhälfte geraten war. "Wir sind in der Pause ganz ruhig geblieben, denn wir wussten, dass wir einfach nur konzentriert weiterspielen mussten", sagte der Schwede, der im Achtelfinale gegen den HC Erlangen bis zum Pausenpfiff ähnliche Erfahrungen gemacht hatte.
Einigen "Löwen" stand die Enttäuschung nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben. So Henning Quade, der so konsterniert war, dass er überhaupt kein Statement abgeben wollte. Kristoffer Moen, der kurz vor der Pause trotz eines Fouls getroffen hatte, meinte: "Wir haben eigentlich ganz gut gespielt und ich fand, dass Lübbecke nicht viel besser war. Schade. Das wäre unsere Chance gewesen, deswegen finde ich die Niederlage schon ein bisschen ärgerlich." Heidmar Felixson war im vergangenen Jahr als Zuschauer beim Final Four und drückte THW Kiel die Daumen. Nun natürlich seinem TuS! LEN