BHC: „Teufel“ mit dem längeren Atem
DHB-Pokal: Zweitligist Bergischer HC zieht gegen Favorit TuS N-Lübbecke mit 22:26 den Kürzeren.
Wuppertal. Gereicht hat es am Ende leider nicht zum Einzug ins Final-Four-Turnier. Gegen den favorisierten Bundesligisten TuS N-Lübbecke haben die "Löwen" des Bergischen HC ihr Fell dennoch teuer verkauft. Und so konnten die Spieler des Zweitligisten trotz einer 22:26 (12:11)-Niederlage erhobenen Hauptes das Spielfeld verlassen.
Vor allem in der ersten Halbzeit - und speziell in den ersten 20 Minuten - hatten die Bergischen eine wirklich herausragende Leistung gebracht und für eine so brodelnde Stimmung auf den Rängen gesorgt, dass den meisten der 2450 Zuschauern gleich mehrfach Schauer über den Rücken gelaufen sein dürften. Es war wirklich packend, wie beherzt der Außenseiter zur Sache ging und mit seiner offensiven 3:3-Deckung der Erstligisten im Angriff überhaupt nicht ins Spiel kommen ließ.
Sogar auf 7:2 konnte sich der BHC absetzen. Die "Löwen" schnupperten in dieser Phase tatsächlich ein wenig an der Sensation, während den Gästen einige gravierende Fehler unterliefen. Dass auch Gästetrainer Patrik Liljestrand in der "Klingenhölle" wohl ein wenig mulmig wurde, war daran abzulesen, dass er mit einer ganz frühen Auszeit (13.) versuchte, die sich entwickelnde Eigendynamik zu stoppen und mit der Einwechslung von Milos Putera auch auf der Torhüterposition tätig wurde. Und tatsächlich, die Lübbecker kamen wieder heran. Schon beim Stand von 9:7 war klar, dass der große Lauf der Gastgeber gestoppt war. Auch deswegen, weil sich der BHC erst einmal wieder neu formierte. Denn nach der kraftaufwändigen Anfangsphase stellte Trainer HaDe Schmitz die Deckung auf 6:0 um. Eine Maßnahme, die die durchschlagskräftigen Rückraumakteure der Gäste wieder besser zur Entfaltung kommen ließ.
Trotz des stark auftrumpfenden Gästekeepers legte der BHC weiterhin vor. Bis zum Stand von 14:12 zu Beginn des zweiten Durchgangs lagen die Bergischen glänzend im Rennen, doch dann häuften sich massiv die technischen Fehler. Eine Einladung, die der mit Nationalspielern gespickte Erstligist gerne annahm. Zwar konnte der stärkste BHC-Akteur, Keeper Mario Huhnstock, bis zum 16:16 noch einige Bälle glänzend parieren, doch nach dem 16:22-Rückstand war bei den Hausherren der Glaube an die Überraschung erloschen, auch wenn sie noch einmal auf 21:24 herankommen sollten. Die Lübbecker "Red Devils" standen in der Deckung nun super, und im Angriff spielten sie ihre wahre Klasse aus.
So wie der wurfstarke Alex Alvanos auf Halbrechts oder der unglaublich clevere Artur Siodmiak am Kreis. Hobbyhandballer, die mit der Maßnahme des Sperre-Absetzen und dem Ausgucken des Torwarts bislang auf Kriegsfuß standen, konnten sich bei den Aktionen des polnischen Nationalspielers mehrfach in Natura ansehen, wie es funktioniert.