BHC hofft auf heiße Pokal-Stimmung
Im Achtelfinale rechnen sich die Bergischen am Dienstag gegen Erstligist Wetzlar gute Chancen aus. Für die Partie in Solingen gibt es noch rund 900 Karten.
Wuppertal. Vier Monate nach dem Abstieg des Bergischen HC aus dem Handball-Oberhaus gibt es wieder erstklassigen Handball in der Klingenhalle. Zwar noch nicht in der Liga , sondern im DHB-Pokal, doch auf den Achtelfinalknüller gegen Erstligist HSG Wetzlar freuen sich alle beim souveränenen Zweitliga-Tabellenführer diebisch. Können die Löwen den Hessen, denen sie in der vergangenen Saison immerhin drei Punkte abgerungen hatten, auch mit ihrer neu formierten Mannschaft Paroli bieten? Das ist die große Frage, die am Dienstagabend ab 19 Uhr in Klingenhalle beantwortet werden wird. Am Montag waren nur noch 900 Karten zu haben, so dass die Mannschaft auf einen großen Rückhalt hoffen darf. „In brenzligen Situationen kann das Publikum sehr helfen, damit es ein Pokalfight wird“, bittet BHC-Sportdirektor Viktor Szilágyi um möglichst große Unterstützung.
Wie das gehen kann, darauf hatte es am Sonntag beim Ligaspiel gegen Aue einen Vorgeschmack gegeben. Als der BHC die Partie in den letzten Minuten zu drehen begann, da sorgten die 1600 Zuschauer mit einem Höllenlärm für einen zusätzlichen Push.
Zum Pokalspiel erhalten die ersten 1000 Besucher am Eingang ein blaues Poncho, um den Rückhalt gegen die grün-weißen Hessen auch farblich dokumentieren zu können. „Als ich mich am Sonntagabend nach unserem Spiel gegen Aue hingesetzt habe, um die Videoanlyse im Hinblick auf das Wetzlar-Spiel zu machen, habe ich gemerkt, wir groß die Vorfreude darauf ist“, sagte Trainer Sebastian Hinze am Montag bestens gelaunt. Zur Einstellung auf den Erstligisten blieb ihm nur ein Tag, aber viele kennen die Mannschaft ja schon aus dem vorigen Jahr.
In der Vorbereitung legt Hinze vor allem den Fokus auf seine Abwehr, die gegen Europameister Yannik Kohlbacher auf der Kreisläuferposition der HSG diesmal geschickter agieren muss als am Sonntag gegen Aues Philipp Jungemann. Ob im Innenblock, im Rückzugsverhalten oder beim Abschluss gegen den guten HSG-Torwart Benjamin Buric, überall müsse seine Mannschaft eine möglichst optimale Leistung abrufen, um den aktuell Bundesliga-Zehnten besiegen zu können.
Ein Wiedersehen gibt es mit Alexander Hermann, der nach der Saison zu den Hessen gewechselt war und dort für Tore aus dem linken Rückraum sorgen soll. Am Sonntag bei der 24:31-Niederlage gegen den neuen Erstliga-Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen waren ihm immerhin vier Treffer gelungen. Die neue BHC-Abwehr kennt er allerdings noch nicht.
Wetzlar dürfte erfolgshungrig nach Solingen kommen. Die Hessen haben in der Liga nach ihrem 30:22-Sieg gegen Kiel zuletzt dreimal hintereinander verloren, neben den Rhein-Neckar Löwen mit Leipzig und Magdeburg allerdings auch gegen weitere Schwergewichte.
Wie schwer ist der Bergische HC schon wieder? „Das lässt sich mit Sicherheit nicht aus diesem einen Spiel ablesen“, versucht Viktor Szilágyi die Bedeutung der Partie zumindest in diesem einen Punkt etwas herunterzuschrauben. Dass jeder beim BHC sich gegen den Erstligisten beweisen will, ist dennoch klar. Und sicher werden die Alteingessenen den Neuen auch schon erzählt haben, was für ein Riesenerlebnis es 2016 war, das Pokal-Final-Four zu erreichen. Der nächste Schritt zu einer möglichen Neuauflage geht nur über Wetzlar.