BHC mit Siegchancen
Beim angeschlagenen TuS N-Lübbecke darf der Aufsteiger auf einen Big Point im Abstiegskampf hoffen.
Lübbecke. Drei Punkte beträgt der Rückstand des Bergischen HC zum rettenden Ufer und nur noch acht Spiele sind in der Handball-Bundesliga zu absolvieren. Die Hälfte davon hat der Tabellendrittletzte auswärts zu absolvieren. Darunter gegen die drei Champions-League-Kandidaten Berlin, Flensburg und Rhein-Neckar Löwen — Partien, in den die Bergischen wohl 0:6-Punkte einplanen müssen. Bleiben also fünf Saisonspiele, in denen der Aufsteiger punkten kann, um den Klassenerhalt in der ersten Liga zu packen.
Groß sind die Hoffnungen vor dem Auswärtsspiel am Mittwoch beim TuS N-Lübbecke (20.15 Uhr, Merkur Arena Lübbecke). Während der BHC zuletzt mit dem Unentschieden gegen Göppingen wieder neues Selbstvertrauen tanken konnte, geht es bei den Ostwestfalen seit Monaten abwärts. Nach einer recht guten Hinrunde, in der die Mannschaft von Trainer Markus Baur oft gelobt wurde, zeigt der Trend weiter nach unten. In den zehn Ligaspielen seit Mitte Dezember gelang lediglich ein Sieg. Und dieser auch nur beim abgeschlagenen Tabellenletzten Hildesheim. Höhepunkt der 3:17-Punkte-Misere war die jüngst erlittene 27:32-Pleite beim Tabellenvorletzten Hüttenberg, der den leb- und kopflosen TuS regelrecht vorgeführte. „So schwach habe ich die Mannschaft noch nie gesehen. Selbst im Positionsangriff war uns Hüttenberg überlegen“, sagte Teammanager Zlatko Feric danach verärgert. Mit dem eigentlich einkalkulierten Sieg hätte Lübbecke den Klassenerhalt so gut wie sicher gehabt.
Stattdessen steckt der Verein nun ebenfalls im Abstiegskampf. Das Erreichen des DHB-Pokal-Final-Four rückt angesichts dieser Talfahrt in den Hintergrund für N-Lübbecke, der zahlreiche Baustellen hat. Gerade hat einer der Hauptsponsoren seinen Rückzug bekanntgegeben, ein Trainer für die kommende Saison (Baur wird Trainer im DHB-Bereich) ist noch nicht gefunden und der schwedische Nationalspieler Kristian Svensson hat sich die Mittelhand gebrochen.
Der BHC trifft also am Mittwochabend auf einen angeschlagenen Gegner. Eine gute Gelegenheit, den Auswärtssiegen gegen Gummersbach, Hannover, Hüttenberg und Hildesheim einen weiteren hinzuzufügen. „Wir haben uns auswärts fast immer sehr gut präsentiert, viermal gewonnen und in mehreren anderen Spielen die Chance dazu gehabt. Deswegen bin ich zuversichtlich für das Lübbecke-Spiel“, sagt BHC-Manager Stefan Adam und ergänzt: „Dass wir mit drei Punkten hinter den Nichtabstiegsplätzen zurückliegen, ist noch eine psychologische Komponente, die nicht angenehm ist. Aber ich glaube, wir kommen damit zurecht und der Abstiegskampf wird eine knappe Kiste.“
Abgesehen von den Langzeitverletzten Christian Hoße und Richard Wöss fallen auch noch Jan Behr und Robin Teppich aus. Dafür dürfen die Fans hoffen, dass die Schulterprobleme von Henrik Knudsen weiter abgeklungen sind, und der Spielmacher auf dem Weg zu früherer Torgefährlichkeit ist.