Handball BHC-Nationalspieler gehen auf Reisen
Wuppertal · Handball-Erstligist hat jetzt drei Wochen Spielpause und kann zumindest etwas verschnaufen.
Erst am späten Sonntagabend war die Mannschaft des Bergischen HC mit einem guten Gefühl aus Bietigheim zurückgekehrt. Schließlich darf sie nach dem erneut überzeugenden 28:21 mit drei Auswärtssiegen in Folge auf Platz sieben und mit Anschluss nach oben in die dreiwöchige Spielpause gehen. Erst am 20. April geht es dann gegen die noch nie bezwungene MT Melsungen weiter. Dass für die Partie in der Uni-Halle (20.30 Uhr) zum jetzigen Zeitpunkt „nur“ noch 900 Karten verfügbar sind, zeigt, dass sich die starken Leistungen der Mannschaft auch im Interesse spiegeln.
Und Nachlassen ist nicht beabsichtigt. So stand Trainer Sebastian Hinze mit dem Team auch am Montagnachmittag wieder in der Trainingshalle. Bis Mittwoch wird noch trainiert, dann gibt Hinze seinen Spielern bis Anfang nächster Woche frei. In aller Ruhe können sie also am Wochenende das Pokalfinale verfolgen, zumindest diejenigen, die nicht mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sind, denn in der Woche darauf ist EM-Qualifikation angesagt.
Im Kampf um Tickets zur EM 2020 sind Tomas Babak und Leos Petrovsky (Tschechien) sowie Arnor Gunnarsson (Island) gefragt. Jeffrey Boomhouwer (Niederlande) hat seine Fußprobleme auskuriert und ist ebenfalls dabei. An einem Vorbereitungsturnier mit Schweden, das als EM-Gastgeber ebenso wie Norwegen und Österreich ohnehin qualifiziert ist, nimmt Max Darj teil. Der Schwede Linus Arnesson pausiert und sieht das gelassen. „Ich denke, ich bin im Juni wieder dabei.“
Neunationalspieler Rudeck hat diesmal keine Einladung erhalten
Auch Neu-Nationalspieler Christopher Rudeck hat keine Einladung von der deutschen Nationalmannschaft (spielt in der EM-Qualifikation gegen Polen) erhalten und kein Problem damit. „Unsere beiden Torhüter sind einfach gesetzt. Von daher ist alles gut für mich“, sagt der Keeper, dessen Kollegen Silvio Heinevetter und Andreas Wolff den Vorzug erhalten haben.
Wichtig für BHC-Trainer Sebastian Hinze ist, dass seine Nationalspieler auch in Bietigheim wieder eine tolle Leistung gezeigt haben. „Eigentlich hat Christopher keinen Anlass gegeben den Torwart zu wechseln“, sagt Hinze, der in der letzten Viertelstunde, in einer kritischen Phase aber Bastian Rutschmann zwischen die Pfosten stellte und damit einen Volltreffer landete. Denn Rutschmann half mit drei Klasseparaden in Serie, dass der BHC, nachdem es zwischenzeitlich beim 18:17 knapp zu werden drohte, wieder entscheidend wegziehen konnte. „Der Torwartwechsel war ein Vorschlag von Torwart- und Co-Trainer Markus Pütz“, sagt Hinze, der sich nicht mit falschem Lorbeer schmücken will. „Ich glaube, ich werde öfter auf ihn hören“, fügte er schmunzelnd hinzu.
Das gelungene Wechselspiel auf der Torwartposition war nur ein Beispiel dafür, wie homogen die Mannschaft des BHC ist. „Egal, wer gut oder schlecht spielt, wenn der rausgeht, kommt eben ein anderer und macht das gut“, beschreibt Rechtsaußen Arnor Gunnarsson eine der Qualitäten, die den BHC derzeit so stark machen. So konnten in Bietigheim auch die frühen Zeitstrafen gegen Abwehrchef Csaba Szücs und sein komplettes Ausscheiden schon nach 42 Minuten kompensiert werden. Daniel Fontaine und Leos Petrovsk machten da einen tollen Job. Offensiv sprang für den Halblinken Fontaine diesmal Fabian Gutbrod mit großem Erfolg ein. Der hatte mit seinen Leistungen zuletzt gehadert, war aber am Sonntag mit sechs Toren ein wichtiger Faktor.
Als weitere Stärke neben der Abwehr nennt Gunnarsson das geduldige Positionsspiel des BHC im Angriff, wenn man mal nicht ins gewünschte Tempospiel kommt. „Ich denke der Arm des Schiedsrichters wegen Zeitspiel war bestimmt 15, 16 Mal oben, aber wir spielen es ruhig zu Ende“, sagte der Isländer. Er selbst will auch in den freien Tagen nicht faul bleiben und zumindest etwas laufen, bis er am Sonntag nach Island zur Nationalmannschaft fliegt.