Handball BHC-Rechtsaußen Gunnarsson hebt bei der WM ab
Wuppertal/München/Köln/Kopenhagen · Der BHC-Rechtsaußen steht bei der Handball-WM gegen Deutschland im Fokus.
Am Freitagvormittag saß Arnor Gunnarsson mit der isländischen Handball-Nationalmannschaft am Flughafen in München, bereit zum Abflug nach Köln. Am Vorabend war der Rechtsaußen von Handball-Bundesligist Bergischer HC in der Münchner Olympia-Halle quasi abgehoben und hatte seine Mannschaft mit zehn Toren gegen Mazedonien zum 24:22-Sieg und damit in die Hauptrunde der Titelkämpfe geworfen. Dort wird er am Samstag ab 20.30 Uhr in der Kölner Lanxess Arena im Spiel gegen Deutschland im Blickfeld von Millionen Fernsehzuschauern sein. Schließlich hat er - genau wie Deutschlands Star-Linksaußen Uwe Gensheimer - schon 31 WM-Tore geworfen und liegt mit ihm auf Platz zwei der WM-Schützenliste.
Der BHC findet international
immer mehr Beachtung
„Dieses Spiel in Köln zu erreichen, war der absolute Traum von Arnor, es freut mich sehr für ihn, dass er es geschafft hat“, sagt BHC-Geschäftsführer Jörg Föste. Die Leistungen seines Rechtsaußen, die er schlicht als „Weltklasse“ bezeichnet, hat er in den vergangenen Tagen nur aus der Ferne betrachten können. Wie berichtet, verfolgte Föste die WM-Vorrunde in Kopenhagen, wo die Schweden mt den beiden BHCern Max Darj und Linus Arnesson für Furore sorgten. Auch ihr letztes Spiele gegen Ungarn am Freitag gewannen sie mit 33:30 und zogen mit der Maximalausbeute von vier Punkten in die Hauptrunde ein, die sie in Herning spielen.
Gute Nachrichten aus BHC-Sicht also aller Orten, wie überhaupt Föste berichten kann, dass der BHC weiter an Beachtung gewonnen hat. „In den Gesprächen war überall zu spüren, dass die tolle Entwicklung in der Bundesliga den BHC auf eine neue Ebene gehoben hat.“
Bevor es am Wochenanfang zurück ins Bergische geht, macht Föste noch auf Sylt Station, wo Gerd Butzeck seinen 60. Geburtag feiert. Der aus Solingen stammende und in Wuppertal wohnende Butzeck ist eine große Nummer im internationalen Handball – unter anderem als Geschäftsführer der Interessenvertretung der europäischen Top-Vereine. „Und natürlich“, so Föste, „werden wir uns auch das Spiel Deutschland gegen Island anschauen.“
Für die Isländer, die den ungünstigen Spielplan mit vier Spielen in fünf Tagen monieren, ist es der nächste Kraftakt. Doch Arnor Gunnarsson beschwert sich nicht. „Wir sind unglaublich stolz, mit der jungen Mannschaft in die Hauptrunde eingezogen zu sein.“ Mit seinen 31 Jahren ist er zusammen mit Ex-BHC-Torwart Björgvin Gustavsson einer der ältesten im Team, gehört unumstritten zu den Führungsspielern. Er freut sich vor allem darauf, dass seine Frau und sein Töchterchen am Samstag das Spiel vor Ort sehen können.
Deutschland, Frankreich und Brasilien, das seien harte Gegner in der Hauptrunde, doch obwohl die Isländer ohne Punkt nach Köln kommen, wollen sie sicher noch versuchen, unter die ersten Vier der Sechsergruppe zu kommen, um zumindest um Platz sieben zu spielen, der zur Teilnahme am Olympiaqualifikationsturnier berechtigt.
Noch höher gesteckt sind die Ziele von Schwedens Abwehrass Max Darj und Linus Arnesson. Sollte Regieass Jim Gottfridsson, der am Ende gegen Ungarn umgeknickt war, länger ausfallen, würde das für Arnesson wohl eine noch deutlich größere Rolle bedeuten. Schweden spielt in Herning nun gegen Tunesien (Sonntag, 18 Uhr), Norwegen (Montag, 20.30 Uhr) und Gastgeber und Top-Favorit Dänemark (Mittwoch, 18 Uhr). Für Island geht es nach dem Deutschlandspiel noch gegen Frankreich (Sonntag, 20.30 Uhr) und Brasilien (Mittwoch, 15.30 Uhr).