Bouldern: Klettern in neue Dimensionen
Der in Wuppertal entwickelte Teamwettkampf im Bouldern entwickelt sich rasant.
Wuppertal. Klettern und Wuppertal — das ist in der jungen und stetig wachsenden Kletterszene eine echte Marke geworden, seit im Jahr 2006 die Kletterhalle Wupperwände an der Badischen Straße eröffnet wurde. Mit der vor vier Jahren selbst entwickelten Veranstaltung „Hard-Moves“ stößt die Betreibergesellschaft inzwischen in Dimensionen vor, die selbst die Möglichkeiten der großzügigen Halle langsam übersteigen.
Hard Moves — wörtlich übersetzt heißt das „schwierige Bewegungen“, doch wer die steilen Boulderwände und teilweise pendelnden Elemente anschaut, an die die Griffe für den Wettkampf geschraubt sind, braucht kein Wörterbuch, um die Bedeutung zu verstehen. Erstmals ist das Finale, das am 3. März in Wuppertal steigt, international besetzt, und 2755 Teilnehmer an den 20 teilnehmenden Kletterstandorten in ganz Deutschland, der Schweiz, Belgien und Holland bedeuten eine Steigerung von fast 100 Prozent. Die jeweils besten zehn, darunter drei Frauen, zeigen dann Anfang März in Wuppertal als Team ihr Können.
„Der Teamgedanke, aus dem heraus wir das Konzept entwickelt haben, ist einmalig und voll eingeschlagen. Einmalig ist auch die Verbindung von Spitzensport und Breitensport, denn nicht nur die üblichen Wettkampfsportler sind durch den Modus herausgefordert“, sagt Christian Popien, Geschäftsführer der Climb-Inn Klettersport GmbH, die Betreibergesellschaft der Wupperwände ist. „Inzwischen haben alle das Gefühl, sie verpassen etwas, wenn sie nicht dabei sind.“
Dass Fanbusse gebucht sind, sei ein absolutes Novum. Zu den 200 Athleten erwarte man beim Finale mindestens 400 Fans, die in der besonders ins Licht gesetzten, spannenden Klettershow ihre Protagonisten anfeuern. Gut 250 Übernachtungsgäste hätten bereits fest in Wuppertaler Hotels gebucht — ein Wirtschaftsfaktor.
„Wir haben sogar Anfragen aus Nordamerika, Japan und Australien, die unser Konzept kopieren und eine Welt-Boulder-Liga installieren möchten“, berichtet Popien. Nur — weiter wachsen gehe am bisherigen Standort nicht mehr. „Andernorts geht man mit Kletterevents bereits in große Veranstaltungshallen.“ Der Vorteil beim Bouldern: Die lediglich bis zu vier Meter hohen Wände kann man überall aufbauen. Popien: „Wir wollen nicht aus Wuppertal weg, aber man muss abwägen, ob es einen geeigneten Standort hier gibt und ob wir hier auch weitere Unterstützung erfahren.“
Das Finale selbst soll zur Show werden, besonders wenn am Abend die besten fünf Kletterer der fünf besten Teams, die sich am Nachmittag qualifiziert haben, die schwierigsten Aufgaben erhalten. Popien verspricht viele Überraschungen.
Das heimische Team, das die Hard-Moves bisher stets gewonnen hat, gilt wieder als ein Favorit, zumal sich mit Juliane Wurm und nach derzeitigem Stand auch Jonas Winter, Markus Jung und Simon Ritter vier national, wie international renommierte Kletterer darin befinden. Popien: „Diesmal ist aber die gesamte deutsche Elite dabei.“