Basketball BTV sagt sportlich danke

Eine schwierige Saison beenden die Damen des Zweitliga-Schlusslichts und Absteigers mit Anstand und dem ersten Heimsieg.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Tränen hat es in dieser Saison nach Spielen der Zweitliga-Basketballerinnen häufiger gegeben. Auch gestern, nach dem letzten Saisonspiel, war das so, diesmal allerdings nicht aus Enttäuschung. Nach dem 57:51-Erfolg gegen die Bender Baskets Grünberg - dem ersten Heimsieg und nur dritten Saisonerfolg überhaupt — mischten sich darin Freude und das Bewusstsein, dass diese eingeschworene Mannschaft so wohl nie mehr zusammenspielen wird. Nach drei Jahren in der dritthöchsten Spielklasse geht es zurück in die Regionalliga — das stand vorher fest. Mit welcher Mannschaft man dort antreten wird, das werden erst die Gespräche der nächsten Wochen zeigen.

„Es ist traurig, dass es erst jetzt passiert ist“, sagte Kapitän Franzi Goessmann im Hinblick auf den sportlich bedeutungslosen ersten Heimsieg, beeilte sich aber anzufügen: „Es war der beste Abschluss, den wir haben konnten.“ BTV-Eigengewächs Goessmann, mit 27 Jahren die Integrationsfigur im Team, ließ ihre eigene Zukunft, wie die meisten ihrer Mitspielerinnen, noch offen, meinte nur: „Die Liga ist mir dabei egal.“

Das dürften die Verantwortlichen gerne hören, die sie als Kern eines verjüngten Teams nur zu gerne halten würden. Bei allen wird das sicher nicht gelingen. Der gestrige Auftritt lieferte aber Argumente, denn dass die Chemie im Team stimmt, zeigte sich klar. „Wir sind erleichtert, dass wir gezeigt haben, dass wir es doch können. Wir haben uns nie aufgegeben“, meinte Center Leo Bleker, seit fünf Jahren beim BTV und am sportlichen Höhenflug in dieser Zeit entscheidend mitbeteiligt.

Einfach nur „happy“ über den Sieg war Florencia Palacios, die im Winter aus Italien geholt worden war, um die Klasse doch noch zu halten, und menschlich und in der Form von gestern auch sportlich eine Verstärkung war. Sie hatte ihren eigenen Fanclub auf der Tribüne. Die Klasse 5b der Gesamtschule Barmen, in der sie in den vergangenen Wochen im Sportunterricht assistiert hatte, feuerte lautstark an und sorgte mit dafür, dass das letzte Saisonspiel in der ansonsten wie meist spärlich gefüllten Halle einen angemessenen Rahmen bekam.

Spielentscheidend war, dass der BTV die Amerikanerin Sarah Olson, die im Hinspiel noch 37 und zuletzt gegen Opladen gar 38 Zähler gemacht hatte, mit einer Manndeckung (die übrigen vier machten es in der Verteidigungs-Box eng) bei nur acht Punkten halten konnte. So wurde kompensiert, dass im zweiten Viertel nur fünf eigene Punkte gelangen, was fatal an so manch anderes Spiel der Saison erinnerte.

„Wir haben heute gezeigt, was wir leisten können, wenn alle gesund sind“, sagte Trainerin Lilia Rachmakow, die zwischenzeitlich mit acht Spielerinnen hatte auskommen müssen, gestern aber bis auf die im ersten Spiel am Kreuzband verletzte Hannah Wischnitzki den gesamten Kader aufbieten konnte. Auch die 27-Jährige Rachmakow, für die es die erste Saison in der zweiten Liga gewesen war, würde der BTV gern behalten. Sie will die Saison erst einmal sacken lassen und sich dann äußern, macht aber keinen Hehl daraus, dass sie sich im Verein wohlfühlt. Ihren Spielerinnen dankte sie, dass die sich trotz der vielen Enttäuschungen immer wieder neu motiviert hätten und hatte dabei ebenfalls feuchte Augen.