Freizeitsport Bund bewilligt vier Millionen Euro für das Freibad Mählersbeck
Wuppertal/Berlin · Die nötige Sanierung kann nun konkret angegangen werden.
Gute Nachricht für Wuppertal und das Freibad Mählersbeck. Der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages hat am Mittwoch einen Zuschuss von vier Millionen Euro für das Freibad Mählersbeck genehmigt. Das übermittelte der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh (SPD) gleich im Anschluss. Die Stadt hatte sich schon seit Jahren um Bundeszuschüsse für das Bad beworben, zuletzt aus einem Infrastrukturprogramm zur Förderung von Einrichtungen für Sport, Jugend und Kultur, und nun nach mehreren Anläufen den Zuschlag bekommen. Die vier Millionen Euro entsprechen der Maximalförderung für ein Einzelprojekt im Rahmen des 100-Millionen-Pakets.
Fünf Millionen Euro hat die Stadt für die dringend nötige Sanierung der „Mählersbeck“ bereits in den Haushalt eingestellt. Doch damit hätten die nötigen Maßnahmen - neben einen grundlegenden Sanierung der Umkleidekabinen, der Becken und der Technik muss auch am Lärmschutz gearbeitet werden und sind Verschönerungsarbeiten angedacht - nicht zu bewerkstelligen gewesen. Gesamtkosten von bis zu elf Millionen Euro waren ermittelt worden.
„Der vergangene Sommer zeigte mit aller Deutlichkeit, wie groß die Nachfrage der Bevölkerung nach Schwimmen und Erholung unter freiem Himmel ist“, kommentierte Helge Lindh die Berliner Entscheidung als „tolle Nachrichten für Wuppertal“. Johannes Kahrs, Haushälter der SPD-Bundestagsfraktion, habe sich in den Haushaltsverhandlungen für dieses Vorhaben eingesetzt.
„Diese großartige Nachricht bedeutet für uns, dass die von allen herbeigesehnte große Sanierungslösung für das beliebte Bad nun eine echte Perspektive hat. Ich danke unserem Bundestagsabgeordneten Helge Lindh für seine beharrliche und einmal mehr erfolgreiche Lobbyarbeit für unsere Stadt“, freute sich Oberbürgermeister Andreas Mucke. „Viele Wuppertaler verbinden mit dem Freibad Mählersbeck schöne Kindheitserinnerungen und gehen heute mit den eigenen Kindern hin.“
Wann mit der Sanierung begonnen wird, ist noch offen. Diese Badesaison läuft in jedem Fall noch normal und soll am 1. Mai wie geplant beginnen. „Mit den Vorarbeiten sind wir durch“, sagt Michael Kieckbusch, Bäderchef im Sportamt. Hans-Uwe Flunkert, Chef der Gebäudemanagement der Stadt (GMW), das den Umbau plant, war ebenfalls hocherfreut über die gute Nachricht aus Berlin. Damit könne man nun beginnen, die Planungen, die seit drei Jahren in der Schublade liegen, zu konkretisieren. Wie die Baukosten sich inzwischen entwickelt haben, steht auf einem anderem Blatt. „Aber jetzt können wir gucken, was da hinkommt. Bei der Sanierungsplanung haben wir neben der Politik auch den Bürgerverein Nächstebreck, den Stadtsportbund und den Schwimmverband intensiv einbezogen. Das Freibad soll nicht nur grundlegend modernisiert sondern in seinen Nutzungen aufgewertet werden“, so Flunkert. Bedingung für die Zuschüsse ist übrigens, dass der Umbau bis 2022 abgeschlossen sein muss.
Bestätigt sieht sich Hermann Josef Richter, Vorsitzender des Bürgervereins Nächstebreck, im gemeinsamen Kampf für das Bad und gegen zwischenzeitliche Pläne, es zu schließen und an anderer Stelle neu zu bauen. „Damit haben wir nun nach langem Kampf eine Zwischenstation erreicht“, freute er sich. Für 10 000de Menschen im Wuppertaler Osten bleibe eine wichtige Freizeiteinrichtung - das inzwischen letzte städtische Freibad - erhalten. Und nun könne man sich auch daran begeben, die restlichen zwei Millionen Euro zu beschaffen, die in der ursprünglichen Planung noch fehlten.
Zur Finanzierung der Sanierung erklärte Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig: „Aus den vier Millionen des Bundesprogramms und den bereits etatisierten fünf Millionen Euro ergibt sich eine Summe von 9 Millionen Euro, die für die Sanierung zur Verfügung steht. Die vom Bund geförderten Projekte müssen bis zum Ende des Jahres 2022 umgesetzt sein. Das ist eine Herausforderung, aber wir wollen diese historische Chance einer Komplettsanierung des Bades selbstverständlich nutzen.“
Daran, dass das gut investiertes Geld ist, lässt Sportdezernent Matthias Nocke keinen Zweifel: „Das Freibad Mählersbeck bietet direkt an der Nordbahntrasse einen Freizeit-Treffpunkt für alle Generationen und mit ganz besonderem Charme. Viele Menschen, die es besuchen, können nicht beliebig in den Urlaub fahren und sind umso mehr auf dieses Angebot der Naherholung angewiesen. An Spitzentagen hat „die Mäh“ 3000 Badegäste mit den unterschiedlichsten kulturellen Wurzeln. Viele Familien besuchen dieses Traditionsbad in dritter oder vierter Generation. Auch als Sportbad hat es für Schwimmer und Wasserballer seit über hundert Jahren große Bedeutung.“ Besonderen Dank richtete Matthias Nocke auch an das Fördermanagement der Stadt und die Sportverwaltung für die Ausarbeitung des erfolgreichen Förderantrags.