Wuppertaler SV Stellen sich die WSV-Mitglieder hinter Eichners Kurs?

Wuppertal · Mit der Mitgliederversammlung bei Hako beginnt für den Wuppertaler SV am Montag die Woche der Wahrheit.

Werden auch am Montag auf dem Podium sitzen: Horst Willich als Finanzexperte, Alexander Eichner und Melanie Drees als Interimsvorstände (v.l.).

Foto: Fries, Stefan (fri)

Das nennt man wohl Woche der Wahrheit, was vor dem Wuppertaler SV liegt. Am Mittwoch hat der Fußball-Regionalligist mit dem Halbfinalspiel im Niederrheinpokal gegen Oberligist Monheim die große Chance, das Finale gegen den KFC Uerdingen zu erreichen und damit mutmaßlich eine bis zu sechsstellige Einnahme in die Kassen spülen zu können. Am Samstag geht es an gleicher Stelle gegen den Abstiegskandidaten SC Wiedenbrück darum, nicht selber noch in den Strudel zu geraten. Doch all diese sportlichen Termine treten gegenüber der Jahreshauptversammlung am heutigen Montag zurück.

Mit Spannung wird vor allem der Finanzbericht erwartet, den Vorstandsfrau Melanie Drees und Verwaltungsratskandidat Horst Willich vortragen werden, möglicherweise mit einem insgesamt sogar siebenstelligen Schuldenbetrag. Wie kann der WSV den Weg aus dieser Krise finden? Von woher kann Hilfe kommen? Etwa von Ex-Präsident Friedhelm Runge? Das werden sicher die Themen von Interimsvorstandsprecher Alexander Eichner sein, auf den sich momentan alle Hoffnungen vereinigen.

Sogar die Fans, wie etwa in einer Stellungnahme von Interims-Verwaltungsratsmitglied Roger Okos deutlich wird, sehen offenbar in Eichner den Einzigen, der noch einen Ausweg finden kann. Die Mitglieder des Fanbündnisses haben mit ihrer Nichtkandidatur für den Verwaltungsrat sozusagen den Weg dafür frei gemacht.

Eichner und Drees ließen erneute Kandidatur noch offen

Dabei haben Eichner und seine Vorstandskollegin Melanie Drees angekündigt, dass sie den Verein zunächst nur bis zur Mitgliederversammlung führen würden und offen gelassen, ob sie auch danach zur Verfügung stünden. Auch das dürfte vom Verlauf des Abends abhängen. Zumal wichtige Themen, sollte es zum Vertrauensbeweis des Plenums kommen, noch auf eine außerordentliche Mitgliederversammlung am 28. Mai ausgelagert werden sollen.

„Ich bin genauso gespannt, wie jeder, was am Montag passiert“, sagt der Interims-Verwaltungsratschef Uwe Heyn, der in seiner Funktion die Sitzung leiten wird. „Das wird mein letzter offizieller Job“, kündigt er bereits an, dass auch er nicht mehr kandidieren werde. Er wolle dem WSV lieber wieder in anderer Funktion helfen. Besonders der Tagesordnungspunkt „Entlastung der ehemaligen Vorstandsmitglieder“ und die Fragestunde sorgen neben der Wahl neuer Verwaltungsratsmitglieder (niemand aus dem bisherigen Gremium stellt sich) bei Heyn für große Spannung. Wie intensiv wird eine mögliche Ausgliederung der Profiabteilung thematisiert? Inwieweit geht es um Aufklärung über die Tätigkeit des ehemaligen Vorstands? „Wir hätten auf jeden Fall die Möglichkeit, bei Hako zu frühstücken, das haben wir schon abgeklärt“, sagt Heyn schmunzelnd und rechnet mit einem langen Abend.

Den wird die Regionalliga-Mannschaft des WSV übrigens schon früh wieder verlassen. „Ich denke, eineinhalb Stunden reichen. Schließlich müssen die Spieler sich für Mittwoch auf ein wichtiges Spiel vorbereiten“, sagt Sportdirektor Karsten Hutwelker. Beim unglücklichen 1:2 in Oberhausen am Freitag hätten sie auf jeden Fall gezeigt, dass sie trotz aller Turbulenzen voll fokussiert sind.