Fußball-Landesliga CSC gibt 3:1-Führung aus der Hand

Cronenberg · Fußball-Landesligist bleibt nach 3:3 gegen Holzheim zwar Spitze, doch die Konkurrenz ist nun im Vorteil.

Nicht gerade als Modellathlet wirkt Holzheims Tom Nilgen (r.) im Duell gegen Ercan Aydogmus. Doch er traf später zum 2:3 und zum 3:3.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Ob es in der kommenden Saison wieder einen Fußball-Oberligisten aus Wuppertal gibt, kann erst in einigen Wochen beantwortet werden. Wahrscheinlicher ist das Ganze am gestrigen Sonntag jedoch nicht geworden, denn im Heimspiel gegen die Holzheimer SG kam der Cronenberger SC nicht über ein 3:3 (1:0) hinaus. Seine im Aufstiegskampf komfortable Position hat der CSC nach dem vierten Remis aus den letzten sieben Partien vorerst verspielt, die Verfolger aus Velbert und Mönchengladbach hat die Mannschaft von Trainer Peter Radojewski dicht im Nacken und beide haben ein Spiel weniger ausgetragen.

Auf heimischer Anlage ist der CSC eigentlich eine Macht, doch diesmal jubelten nach Abpfiff nur die Gäste aus Neuss. Frenetisch wurde der unerwartete Punktgewinn mit Kaltgetränken gefeiert, während sich in den Gesichtern der CSC-Akteure Ratlosigkeit breit machte. Der Tabellenführer verspielte eine 3:1-Führung - ein bitterer Beigeschmack blieb, weil den Holzheimer Treffern zum 2:3 und 3:3 fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns vorangingen.

Dennoch muss sich der CSC an die eigene Nase fassen, schließlich hatten die Gastgeber zuvor beste Möglichkeiten, die Partie zu entscheiden. So aber wurde einer zum Matchwinner, dem man es auf den ersten Blick gar nicht ansehen würde: Holzheims Tom Nilgen bringt für die Landesliga sicher einige Kilo zu viel mit, machte es dem CSC durch seine Präzision am Ball aber nicht nur bei seinen beiden Toren schwer. Nach Nilgens Ausgleich (84.) rannten die Cronenberger zwar noch einmal an, doch ein Last-Minute-Treffer blieb ihnen verwehrt.

Beim Blick auf die Aufstellung sprach eigentlich viel für den nächsten Heimdreier des CSC, Mittelfeldlenker Sercan Er war nach sieben Wochen Sperre zurück, Julian Kanschik wirbelte erstmals nach langer Verletzungspause wieder auf der Außenbahn. Das Duo zeigte sich auch für den 1:0-Führungstreffer kurz vor der Pause verantwortlich. Einen perfekten Diagonalball von Er erlief Kanschik und spielte die Kugel sofort scharf auf Ercan Aydogmus, der sein 35.Saisontor erzielte. Dass der CSC zur Halbzeit gegen einen hochmotivierten Gegner in Front lag, war nicht selbstverständlich, weil die Gastgeber defensiv ein ums andere Mal zu viele Lücken aufwiesen.

Nach dem Seitenwechsel und taktischer Umstellung lief es aber besser, auch wenn die Neusser zunächst das 1:1 erzielten (48.) Nur neun Minuten später erzielte Er mit seinem starken linken Fuß und einer Menge Übersicht das 2:1, und Tarkan Türkmen kurz darauf (60.) das 3:1. Dem türkischen Außenbahnspieler war die Erleichterung nach seinem ersten Saisontor anzusehen, er war zuvor von Ercan Aydogmus bedient worden. Warum die Gastgeber den Deckel nicht drauf bekamen, wird Trainer Peter Radojewski in den kommenden Tagen sicher beschäftigen. „Das sind viele Kleinigkeiten. Am Ende des Tages haben wir uns wieder einmal für das, was wir investieren, nicht belohnt. Das ist sehr schade.“ Leichter wird es für den CSC vermutlich nicht werden: Am kommenden Sonntag steht das schwere Auswärtsspiel beim VFR Krefeld-Fischeln an.

(mkp)