Bundestrainer stets sein Ziel

Viele Jahre lang war der neue DSV-Übungsleiter Henning Lambertz Trainer in Wuppertal. Dort begrüßt man seine Wahl.

Wuppertal. Seit gestern ist es offiziell: Henning Lambertz wurde am Rande der Kurzbahn-WM in Istanbul als neuer Bundestrainer vorgestellt. Die Berufung des 42-Jährigen, der seit 2008 Cheftrainer der SG Essen ist und zuvor elf sehr erfolgreiche Jahre lang Trainer beim SV und der SG Bayer war, wird auch in Wuppertal begrüßt. „Das ist sicher ein Vorteil für uns. Er weiß, wie wir arbeiten und wir wissen, wie er arbeitet“, sagte die Geschäftsführerin der Schwimmabteilung im SV Bayer Wuppertal, Simone Osygus.

Sie traut Lambertz viel zu, obwohl die Aufgabe schwierig sei. „Er ist ein sehr ehrgeiziger Trainer und arbeitet sehr konzeptionell. Entscheidend ist, dass diese Konzepte auch von allen akzeptiert werden“, sagte sie. Schon beim SV Bayer habe Lambertz gesagt, dass er mit 40 Jahren Bundestrainer sein wolle.“

Wuppertals Schwimmstar Christian vom Lehn, gerade erst vom SV Bayer zu Lambertz nach Essen gewechselt, verliert durch dessen Wahl zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit seinen Heimtrainer, nachdem nach Olympia, die unvermittelte Trennung von Farshid Shami erfolgt war.

„Henning wird uns in Essen aber noch bis zur Deutschen Meisterschaft im April betreuen und die WM-Kandidaten danach noch bis Barcelona im Sommer“, nahm vom Lehn die Nachricht gefasst auf. „Er hatte uns allen gesagt, dass er sich beworben habe, seine Chancen aber als relativ gering bezeichnet, weil er hohe Anforderungen gestellt habe,“ sagte vom Lehn der WZ.

Seinen Wechsel aus Wuppertal, habe er trotzdem nicht bereut, versicherte der 20-Jährige, der seit drei Wochen auch in Essen wohnt. Für die Zeit nach Lambertz werde sich gewiss eine gute Trainerlösung finden. Das Nahziel von vom Lehn, der auf die Kurzbahnsaison verzichtet hatte, ist die WM im Sommer.

Mit 2:15 Minuten war er vor einer Woche beim Deutschland-Cup über seine Spezialstrecke 200 m Brust angesichts der langen Pause nach Olympia eine überraschend gute Zeit geschwommen. „Auch das zeigt mir, dass ich hier auf dem richtigen Weg bin. Wirklich beurteilen kann man das aber erst im Sommer.“

Auch vom Lehn hält Lambertz für den richtigen Mann als DSV-Cheftrainer: „Er ist fachlich top und probiert auch mal neue Dinge aus. Dazu ist er menschlich ein toller Typ, der auf seine Schwimmer eingeht.“