Cronenberg gegen Ratingen: Spannender als Bundesliga

In einem unterhaltsamen Spiel trennen sich der CSC und Ratingen leistungsgerecht 1:1.

Wuppertal. Dass ein Oberligaspiel mehr Unterhaltungswert als manche Bundesligapartie haben kann, bestätigten am Sonntagnachmittag der Cronenberger SC und Ratingen 04/19. Spannend und temporeich bis zum Abpfiff war die Begegnung, die leistungsgerecht 1:1 (0:0) endete. Hatten die Ratinger in der ersten Halbzeit die klareren Chancen, waren die Cronenberger im zweiten Abschnitt lange die tonangebende Mannschaft.

Die klarste Cronenberger Chance in der ersten Halbzeit bot sich Lee Korkmaz, nachdem die unsägliche Erstligadebatte über absichtliche oder unabsichtliche Handspiele im Strafraum auch die 5. Liga erreicht hatte. Nach einem Freistoß von Marc Bach wehrte ein Ratinger Spieler in der Mauer den Ball wohl als Gesichtsschutz mit den Händen ab. Schiedsrichter Busse zeigte auf den Punkt, doch Korkmaz setzte den Ball an die Latte (32.).

Der CSC war davor und danach im Glück, dass die kombinationsstarken Ratinger bei guten Kopfballchancen nicht jubeln durften und hatte selbst Schwierigkeiten, zu klaren Chancen zu kommen, da es im Spielaufbau haperte.

Nach dem Wechsel trat der Gastgeber dominanter auf und bekam nach 57 Minuten wieder einen Strafstoß zugesprochen, der ihm eigentlich nicht zustand. Daniel Funken ging nach einem wenig aussichtsreichen Zuspiel von Hakan Türkmen im Strafraum zu Boden. Funken gab später unumwunden zu, dass es zwar einen Kontakt seitens des Gegenspielers gegeben habe. „Aber den muss man nicht unbedingt geben. Aber ich wäre ja dumm, wenn ich mir die Gelegenheit hätte entgehen lassen.“ Er verwies dabei auf „Vorbilder“ in der Bundesliga. Völlig selbstverständlich nahm sich Korkmaz wieder den Ball und verwandelte diesmal sicher.

Nach dem Ratinger Ausgleich per Elfmeter (70., Foulspiel von Fudala) bot sich zwei Minuten später Darius D’Angelo die Topchance zum 2:1, doch zu zögerlich war sein Abschluss. Erleichterung beim CSC-Anhang, als Bartosch Wojtalik gegen zum Ende hin erstarkte Ratinger einen Ball von der Linie kratzen konnte.

„Mit der Art und Weise, wie wir gegen ein Spitzenteam der Liga aufgetreten sind, bin ich sehr zufrieden. Wir waren dem Sieg etwas näher, uns fehlte ein Quäntchen“, sagte CSC-Trainer Markus Dönninghaus. Der Ratinger Kollege und Wuppertaler Alfonso del Queto war vor allem zufrieden, nicht in der Heimat verloren zu haben. „Sonst hätte es auf der Arbeit Sprüche gegeben.“ Er hat kürzlich seinen Vertrag in Ratingen um ein Jahr verlängert.