CSC gegen FSV Vohwinkel: Ein Derby mit Signalwirkung

Zwischen den Oberliga-Rivalen Cronenberger SC und FSV Vohwinkel geht es Sonntag gegen den Abstieg.

Foto: Otto Krschak

In der kurzen Vorbereitung im Januar hat der Schnee Wuppertals Fußballer in Ruhe gelassen. Lediglich Sturmtief Friederike hatte bei Oberligist Cronenberger SC mal zum Ausfall einer Trainingseinheit geführt. Doch ausgerechnet zum vorgezogenen Ende der Winterpause, die im Dezember für viele Teams aufgrund von Schnee und Eis früh begonnen hatte, scheint er zurück zu sein. Auf den Höhen gab es am Donnerstag erste Graupelschauer, auch Schnee ist angesichts zu erwartender niedriger Temperaturen möglich. Keine guten Voraussetzungen also für das heiß erwartete Oberliga-Derby, das am Sonntag im hoch gelegenen Cronenberg an der Hauptstraße gegen den FSV Vohwinkel steigen soll (15 Uhr).

„Wir bereiten uns ganz normal vor“, sagt Cronenbergs Trainer Peter Radojewski. Er hat mit seinem Team in den nächsten zwei Wochen bis zum ursprünglichen Starttermin drei Nachholspiele zu bestreiten. Immerhin zwei sind es für den FSV. Dass das Derby zum Auftakt gleich ganz wichtig ist, da sind sich beide einig.

13 Punkte hat der Cronenberger SC auf Platz 16 erst auf dem Konto, könnte den Abstand auf die nur einen Platz vor ihm auf dem ersten Abstiegsrang platzierten Vohwinkeler gleich mal auf zwei Punkte verkürzen. Umgekehrt könnten die Füchse die Abstiegszone verlassen und acht Punkte zwischen sich und den Stadtrivalen legen, weshalb man klassischerweise von einem Sechs-Punkte-Spiel spricht. Dazu ist es der Kampf um die Kronprinzenrolle in der Stadt hinter dem WSV.

„Ich denke, dass die größere Drucksituation beim CSC liegt. Aber die Cronenberger haben in der Winterpause personell gut nachgelegt und durch den Sieg in der Uni-Halle Selbstvertrauen getankt“, sagt FSV-Coach Marc Bach. Er erwartet ein enges Spiel, anders als zum Saisonauftakt, als der FSV gegen damals noch indisponierte Cronenberger mit 4:1 gewonnen hatte. „Am Sonntag zählt der Siegeswille mehr als die spielerische Qualität“, ist Bach überzeugt und ergänzt: „Wir können mit einem Punkt leben, wollen aber ein Signal setzen und gewinnen.“ Bis auf Toni Musto, der am Mittwoch erneut am Knie operiert wurde und vermutlich für den Rest der Saison ausfallen wird, kann er auf alle Spieler zurückgreifen. Auch Abwehrchef Benny Cansiz, der nach Verletzung zuletzt noch etwas geschont wurde, werde ganz sicher auf die Zähne beißen.

Ähnlich sieht das beim CSC mit Top-Winterzugang Davide Leikauf vom Wuppertaler SV aus. Wegen einer Oberschenkelzerrung war er in den jüngsten Tests ausgefallen, trainiert aber seit Montag wieder voll mit und sollte die Qualität des CSC erhöhen. Genau wie Offensiv-Zugang Alen Ruzic und Kabiru Mohammed, der nach langer Meisterschaftssperre endlich wieder mitwirken kann. Lediglich mit Timo Leber rechnet Radojewski nicht. Der schnelle Stürmer schlägt sich seit Monaten immer wieder mit muskulären Problemen herum und hat einen Rückschlag erlitten. „Es bringt nichts, wenn er dann im Kopf nicht frei ist“, sagt Radojewski, der genau wie Bach für das Derby nicht nur auf die Auf-, sondern vor allem auf die Einstellung setzt.

So groß die Motivation aber auch ist, dürften beide Trainer nicht völlig traurig sein, sollte das Derby ein zweites Mal dem Schnee zum Opfer fallen. „Dann haben wir halt eine Woche länger Zeit“, sagt Peter Radojewski, der sich mit Kollege Bach einig ist, dass die Vorbereitung ohnehin zu kurz war.