SV Heckinghausen Dauerbaustelle Widukindstraße

Nach einem Jahr ist das Sportplatzhaus des SV Heckinghausen noch nicht fertig. Stadt und Verein schieben sich den Schwarzen Peter zu.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Es ist eines der stattlichsten Sportplätzgebäude in Wuppertal, und seit einem Jahr schon verdeckt der schicke Rohbau die Sicht auf das abbruchreife alte Sportplatzhaus an der Widukindstraße. Doch noch immer müssen sich die Fußballer des SV Heckinghausen und ihrer Gastmannschaften in den gammeligen alten Kabinen umziehen, Sanitäreinrichtungen nutzen, die kaum noch zumutbar sind. „Wir vertrösten unsere Gäste immer, bald sind wir ja im neuen Haus“, sagt Jürgen Staab, Geschäftsführer des SV Heckinghausen (SVH), Doch wann, das steht immer noch in den Sternen.

Städtisches Gebäudemanagement (GMW) und Verein schieben sich dabei die Bälle — besser gesagt die Strafstöße - gegenseitig zu. Wer hat was zu leisten und zu zahlen? Wer ist für Mängel verantwortlich? Wann geht es voran? Noch immer fehlt beispielsweise der Wasseranschluss im Gebäude, den die Stadt genau wie Duschen, Sanitäranlagen und Elektroinstallationen legen will. Das Verhältnis zwischen Verein und Bauleiter ist zerrüttet. „Er kümmert sich zu wenig“, sagt Wolfgang Übergönner, Schatzmeister des SV Heckinghausen, und zählt zahlreiche Mängel im Inneren auf. Leitungen, die einfach über Deckendurchbrüche gezogen wurden, die aber noch ein Fallrohr aufnehmen müssen, Abläufe in den Duschen, die nicht am tiefsten Punkt liegen, liederliche Fliesenarbeiten. Toilettenkästen und Heizungen, die an unmöglichen Stellen angebracht sind.

„Er ist einer meiner besten Leute, aber nicht mehr gut auf den Verein zu sprechen“, verteidigt GMW-Leiter Hans-Uwe Flunkert seinen Bauleiter. Flunkert hat die Angelegenheit jetzt zur Chefsache erklärt, nachdem der Verein bei Stadtdirektor Johannes Slawig vorstellig geworden war. „Mein Bestreben ist, alle an einen Tisch zu holen und noch einmal abzusprechen, wer, was leistet.“ Ziel des GMW sei es, in den nächsten sechs Wochen Außenputz und Installationen im Kabinentrakt, der das Untergeschoss ausfüllt, abzuschließen. Die 450 000 Euro an städtischen Leistungen seien dann erschöpft.

250 000 Euro sollte der Verein laut Absprache beisteuern, davon 100 000 Euro an liquiden Mitteln. „Da sind wir schon drüber“, sagt Wolfgang Übergönner und mutmaßt, dass die von vorne herein sehr knappe Kostenkalkulation der Stadt aus dem Ruder gelaufen ist. Der Verein müsse noch den Außenbereich herrichten, sei absolut am Limit.

Einen runden Tisch habe es übrigens im April bereits gegeben. Übergönner: „Danach lief es zwei Wochen gut, dann passierte wieder lange nichts.“ Unter anderem ging zwischendurch der vom GMW beauftragte Installateur Pleite. „Wir machen das jetzt mit unserer eigenen Werkstatt an der Münzstraße“, sagt Flunkert. Er macht keinen Hehl daraus, dass er von Beginn an nicht glücklich mit der Maßnahme gewesen sei. „Wir sind da eingesprungen, weil der Verein sich selbst nicht imstande sah, ein so großes Projekt zu leiten. Doch die Erfahrung lehrt, wenn bei einer Baumaßnahme zwei den Hut aufhaben, geht immer etwas schief.“

Nun wird also neu gesprochen, und auch Wolfgang Übergönner hofft, dass es danach endlich zügig geht, Unklarheiten, etwa bezüglich der nötigen Fluchttreppe für das Dachgeschoss, beseitigt werden. Restarbeiten im Kabinentrakt, die der Verein zu leisten habe, könnten ja auch erst dann gemacht werden, wenn endlich die Installationen fertig seien.