Dicke Luft bei den Titans
Nach der 1:3-Niederlage in Franken scheinen personelle Konsequenzen beim Bundesligisten nicht mehr ausgeschlossen.
Wuppertal. 430 Kilometer beträgt die Strecke zwischen Bamberg und Wuppertal. Viel Zeit, um zu analysieren, was momentan bei den Wuppertal Titans nicht zusammenpasst. Am Montagabend unterlagen die Wuppertaler bei den Eschenbacher Volleys mit 1:3. Die neuerliche Niederlage bescherte dem Team wieder die rote Laterne in der Tabelle.
Grund für Manager Thorsten Westhoff deutliche Worte zu finden: "Wir werden Maßnahmen einleiten. Alles andere wäre unprofessionell." Es werde jedoch kein Spieler den Verein verlassen und kein neuer hinzugekauft, stellt Westhoff klar. Trifft es vielleicht den Trainer? "Das würde ich nicht sagen. Momentan wackelt aber das ganze Haus. Wir haben am Montagabend noch hart diskutiert."
Westhoff schließt Konsequenzen aber nicht aus: "Jedes probate Mittel ist recht, es zählt nur das Ergebnis. Wir müssen uns fragen, was die Mannschaft erreicht und was schnell die Wende bringt. So können wir jedenfalls kein Spiel gewinnen, da kann ich gleich die Mannschaft zurückziehen und die Reisekosten sparen."
Harte Worte des angesäuerten Managers. Von einem "Fehler" spricht Westhoff, wenn es um das Doppeltrainergespann Jens Larsen und Sven Dombrowski geht. "Momentan bringt das zu viel Unruhe in die Mannschaft. Jens ist ein Volleyball-Fachmann mit starken Emotionen und Sven ist ein Taktiker. Zusammen mit Pamela als Fitnesstrainerin gelingt es uns nicht, diese drei Stärken mit der Mannschaft zu vereinen."
Am spielerischen Potenzial der Mannschaft zweifelt Westhoff nicht, warum aber die Leistungsfähigkeit nicht abgerufen werden kann, ist ihm rätselhaft. So auch in Bamberg. "Da spielte Not gegen Elend."
Und was sagt Trainer Jens Larsen zur Krise? Gar nichts. Er hüllt sich in Schweigen und grübelt ob der schwierigen Situation. Auch ihm ist wohl rätselhaft, warum beispielsweise die Neuzugänge Jesper Jensen und Ryan de Bryn noch nicht gezeigt haben, dass sie Verstärkungen sind. Für Jensen kam Toni Mester im dritten Satz und für de Bryn spielte Thomas Güßgen. Mester machte seine Sache gut, aber im vierten Satz beim Stande von 10:10 war auch für ihn Schluss. Er knickte um und musste mit Verdacht auf einen Bänderriss vom Feld.
Des einen Leid, des anderen Freud. Bambergs Trainer Mark Lebedew (ehemaliger Trainer des SV Bayer) freute sich über die Leistung seiner Mannschaft: "Das harte Training hat sich ausgezahlt. Wir haben ein paar kleine technische und taktische Sachen verändert und das hat im Spiel hervorragend geklappt." bac