Handball Arnesson und Babak sind die Stützen im Rückraum

Wuppertal/Solingen. · BHC-Statistik: Gunnarsson traf am häufigsten, sieben Spieler waren immer dabei.

Stammtorwart Christopher Rudeck sowie Rafael Baena, Max Bettin und Yannik Fraatz (v.l.), die sich als wichtige Ergänzungen gezeigt haben, freuen sich nach dem jüngsten Sieg gegen Hannover mit dem Publikum.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

21:17 Punkte nach 19 Spielen, Platz acht - es ist die beste Bundesliga-Zwischenbilanz in der Geschichte des Bergischen Handballclubs 06. Und auch in der Tordifferenz, die in den vergangenen Erstliga-Jahren immer deutlich im Minus lag, weil man gegen große Gegner schon mal eine Klatsche kassierte, drückt sich die Weiterentwicklung aus. Mit plus 13 ist der BHC aktuell sogar die sechstbeste aller Mannschaften. Die höchsten Niederlagen mit jeweils fünf Toren Differenz hatte es gegen die Top-Klubs Magdeburg und Rhein-Neckar Löwen gegeben. Demgegenüber stehen als höchste Siege zwei 35:26-Erfolge gegen Erlangen und Lemgo.

Einzelstatistik

Trainer Sebastian Hinze setzte insgesamt 18 Feldspieler und drei Torhüter ein. Sieben davon, nämlich Torwart Christopher Rudeck, die Schweden Max Darj und Linus Arnesson, Tomas Babak, Jeffrey Boomhouwer, Bogdan Criciotoiu und Rafael Baena standen in allen 19 Spielen auf der Platte oder zumindest im Kader. Kein Wunder, dass fünf davon auch in den Top-Sechs der BHC-Schützen auftauchen. Angeführt werden die von Arnor Gunnarsson, der ein Spiel verpasste und in den restlichen 18 Begegnungen 99 Tore machte. Anfangs hatte der Linksaußen und sichere Siebenmeterschütze (33 Tore/76 Prozent Trefferquote) sich sogar lange ein Kopf-an-Kopf-Duell an der Spitze der Ligawertung mit dem Magdeburger Matthias Musche geliefert, traf zuletzt nicht mehr ganz so häufig, steht aber immer noch auf Platz sechs der Rangliste.

Auf Platz 23 dort und auf Platz zwei beim BHC taucht mit 72 Treffern Linksaußen Jeffrey Boomhouwer auf. Der Sommerzugang aus Melsungen erwies sich als Volltreffer, ist auch zweiter Siebenmeter-Schütze hinter Gunnarsson und traf dort bei bisher 18 Versuchen 17 Mal (Quote 94,4 Prozent).

Weil ihre Nebenleute immer mal wieder verletzt ausfielen, mussten die Regisseure Linus Arnesson und Tomas Babak oft die Hauptlast im Rückraum tragen, standen nicht selten gemeinsam auf der Platte und sind mit 65 und 45 Treffern die Nummern drei und vier beim BHC. Vor Kreisläufer und Abwehr-Ass Max Darj (35) und Bogdan Criciotoiu (32). Criciotoiu, anfangs selten eingesetzt, war später teilweise einziger Shooter auf halbrechts, nachdem sich Maciej Majdzinski (12 Einsätze, 20 Tore) im Spiel gegen Gummersbach einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und auch Kristian Nippes (15 Einsätze, 20 Tore) verletzt ausgefallen war.

Zu den von Verletzungen am schwersten gebeutelten Pechvögeln gehörten die beiden Halblinken Daniel Fontaine und Fabian Gutbrod, die beide bisher nur sechs Spiele bestreiten konnten. Fontaine, der am sechsten Spieltag in Stuttgart eine schwere Adduktorenverletzung erlitt und hofft, nach der WM-Pause wieder einsteigen zu können, brachte es bis dahin auf 17 Tore. Gutbrod, der den Saisonstart komplett verpasst hatte und auch zwischendurch noch einmal eine Auszeit nehmen musste, bringt es auf 19 Tore. Davor liegt noch Kreisläufer Leos Petrovsky (20 Tore in 18 Spielen), der nach dem Ausfall von Csaba Szücs vor allem in der Abwehr enorm wichtig wurde. Szücs, der bis dahin einen sagenhaften Abwehrchef gab, nach 14 Spielen aber verletzt passen musste, lief anders als in der Vorsaison auch viele Angriffe der ersten Welle mit, warf dabei 17 Tore (Quote 43 Prozent) und lieferte 23 Torvorlagen (Assists). In dieser Statistik ist er die Nummer drei hinter Arnesson (41) und Babak (33). Max Darj lieferte für einen Innenblocker und Kreisläufer immer noch starke 17 Vorlagen. In einer anderen Statistik ist er hinter Szücs die Nummer zwei - in der der Sünder. Szücs kassierte zwölf Zwei-Minuten-Strafen, Darj acht und zwei Rote Karten.

Auf beachtliche Quoten brachten es zwei Spieler, die oft nur Kurzeinsätze hatten. Kreisläufer Rafael Baena, oft nur in Überzahlsituationen eingewechselt, wies bei seinen 25 Toren eine Wurfquote von 79 Prozent auf. Rechtsaußen Yannick Fraatz bringt es auf 82 Prozent bei neun Toren. Sieben davon erzielte er allein in Wetzlar, wo er den erkrankten Arnor Gunnarsson komplett vertreten durfte.

Ihre ersten Bundesligatore durften der A-Jugendliche Alexander Weck (sechsmal im Kader) und der Noch-Dormagener Lukas Stutzke bejubeln. Stutzke lief viermal mit Zweitspielrecht auf, traf dabei dreimal. Max Bettin (16 mal Kader, neun Tore) und der letztjährige Stammlinksaußen Milan Kotrc (15 mal Kader, sieben Tore) komplettieren die Feldspielerliste.

Die Torhüter

Bei den Torhütern hat sich Christopher Rudeck zur absoluten Nummer eins gemausert. Mit 164 Paraden in 19 Spielen, davon zehn gehaltene Siebenmeter, ist er die Nummer drei der Liga, mit seiner Quote gehaltener Bälle von 31,97 Prozent rangiert er in den Top-Ten hinter solchen Größen wie Appelgren, Wolff oder Buric. Und hinter Kollege Bastian Rutschmann (33,3 Prozent), der zwar nur 3:43 Stunden Spielzeit erhielt (Rudeck 14:22), aber oft noch Impulse setzen konnte. Rasmus Ots vertrat Rutschmann, als der anfangs am Finger letzte war, in fünf Spielen, brachte es auf 55 Einsatzminuten und eine Quote von 20 Prozent.