Vereinssport Duschen geöffnet - im Prinzip

Wuppertal · Mit dem Schulstart dürfen Vereine in den Hallen Umkleiden und Duschen wieder benutzen. Viele sind aber noch zurückhaltend und wollen die weitere Entwicklung in Sachen Corona abwarten.

Duschen in der Halle nach dem Vereinssport: Prinzipiell bald wieder erlaubt, doch praktiziert wird es aus Vorsicht wohl noch nicht überall.

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Frohe Botschaft für die Wuppertaler Vereine, die in der Halle ihren Sportarten nachgehen. Mit dem Schulbeginn an diesem Mittwoch werden die Duschen und Umkleiden in den städtischen Sport- und Turnhallen wieder zur Nutzung freigegeben. Viele Vereine werden das aber noch nicht gleich in Anspruch nehmen, denn das Sportamt appelliert in einem Schreiben an die Vereine gleichzeitig an deren Mitverantwortung beim Einhalten der Hygienevorschriften. „Wir befinden uns immer noch in einer Krisensituation und können als Stadt nicht alles selbst regeln“, sagt Sportamtsleiterin Alexandra Szlagowski, die vom Corona-Krisenstab, die Freigabe nur unter diesen Bedingungen erhalten hatte. So erfolgt eine Reinigung der Umkleiden und Duschen durch die Stadt nur einmal täglich nach dem Sportbetrieb der Vereine und vor der Schulnutzung. Mehr Reinigungsintervalle seien finanziell und organisatorisch nicht möglich.

„Wir (. . .) bitten Sie, auch selbst zum bestmöglichen Hygiene- und Infektionsschutz beizutragen, indem Sie Abstand halten, sich auf ihr Handtuch und nicht direkt auf die Umkleidebank setzen, Badeschlappen in den Duschen benutzen, sich nicht länger als nötig in den Dusch- und Waschräumen sowie den Umkleiden aufhalten und regelmäßig lüften“, heißt es im Schreiben an die Vereine. Auch die Sportgeräte in den Hallen dürften wieder benutzt werden, hier sei ebenfalls der Hygiene- und Infektionsschutz zu beachten.

Sigrun Leisner: Wir warten erst einmal die Entwicklung ab

„Wir haben beschlossen, bei unseren Angeboten Umkleiden und Duschen vorerst weiter geschlossen zu halten“, sagte Sigrun Leisner, Geschäftsführerin vom Vohwinkeler STV. Eine häufigere Reinigung sei dem Verein nicht möglich, ein Lüften etwa am Nocken, wo es nur Innenumkleiden gebe, schwierig. Außerdem sehe man nicht die sofortige Notwendigkeit, das umzusetzen. Das Hygienekonzept habe sich bewährt. Vor weiteren Lockerungen wolle man die Entwicklung abwarten, gerade vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen.

Ähnlich sieht es Bärbel Schröder, zweite Vorsitzende des Barmer TV. So werde man in der Heckinghauser Halle zumindest noch bis Ende des Monats die Duschen geschlossen halten und die Umkleiden nur als Durchgang nutzen. „Die Wege, die wir in unserem Hygienekonzept durch die Halle markiert haben, würden sonst nicht mehr funktionieren, da wir wieder in Frauen- und Männerumkleide trennen müssten“, so Schröder. Außerdem laufe beim BTV nach den Ferien der Kindersport erst wieder an, werde man beobachten, wie das mit dem Schulsport funktioniere und wie viele Gruppen letztendlich unterzubringen seien.

Verbieten will Michael Eckers, Vorsitzender der SSG Wuppertal seinen Mitgliedern die Benutzung von Duschen und Umkleiden nicht, empfiehlt ihnen aber, es nicht zu tun. „Das geht alles von der Übungszeit ab“, gibt er zu bedenken. Denn zu einer Begegnung mit folgenden Nutzern darf es laut Coronaschutzkonzept in den Hallen weiter nicht kommen. Auch bei der SSG laufen nun wieder Kinderkurse (Kinderturnen) sowie Seniorenangebote an, auf die man bisher noch verzichtet hatte. Da wolle man möglichst kein zusätzliches Risiko in Umkleiden und Duschen eingehen. „Die Teams haben sich auch großteils daran gewöhnt und gerade die Jugendlichen duschen ohnehin meist erst zu Hause“, sagt Sven Tomanek, Basketballkoordinator bei den Südwest-Baskets.

Beim TSV Ronsdorf will der Vorsitzende Alexander Schmidt die vorhandenen drei Umkleidekabinen an der Parkstraße zunächst einmal nur für den Fußball-Spielbetrieb öffnen. „Wir werden dann Pläne machen und organisatorisch sicherstellen, dass sich maximal sechs bis acht Personen in den Umkleiden aufhalten. Das haben wir den Gastmannschaften schon mitgeteilt“, so Schmidt. Man wolle erst einmal sehen, wie das funktioniere und es dann im Training sukzessive anpassen. Sven Tomanek sagt einen Satz, den alle Funktionärskollegen wohl unterschreiben würden: „Es geht nicht alles von Null auf Hundert.“