Handball-Bundesliga Ein Duell mit Endspiel-Charakter

Im Kellerduell der Handball-Bundesliga erwartet der Bergische HC am Mitwoch um 20.15 Uhr den TBVLemgo in der Uni-Halle und will die Rote Laterne abgeben.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Es ist noch nicht das letzte Spiel für den Bergischen HC in diesem Jahr — das folgt am Montag in Kiel — doch es hat ganz klar Endspielcharakter: Wenn am Mittwoch der TBV Lemgo in die Uni-Halle kommt (Anwurf 20.15 Uhr), dann kämpft der Tabellenletzte gegen den Drittletzten darum, Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu halten.

Erst fünf Punkte hat der BHC auf seinem Konto und neun Spiele hintereinander verloren, sechs Punkte sind es bei Lemgo, das auswärts noch gar nicht punkten konnte und seinen letzten Heimsieg vor fünf Wochen gegen Göppingen eingefahren hat. „In unserem gesamten Verein liegt die volle Konzentration auf diesem Spiel. Wir hoffen, dass auch das Publikum in der Uni-Halle das Team von der ersten Minute an unterstützt. Das braucht die Mannschaft“, appelliert Geschäftsführer Philipp Tychy, nun alle Kräfte zu bündeln. Am Samstag beim 28:32 in Melsungen sei die Unterstützung der BHC-Fans großartig gewesen.

Auf die ordentlichen bis guten Leistungen in Melsungen und zu Hause gegen Flensburg will Trainer Sebastian Hinze aufbauen. „Wir müssen sehr geduldig sein“, mahnt er und setzt darauf, dass sein Team diesmal die Phasen der Unkonzentriertheiten, die ihr zuletzt immer wieder Punkte gekostet hatten, weglässt oder zumindest kurz hält. Wie sie in Melsungen Korrekturen vorgenommen und immer wieder Lösungen gefunden habe, das habe ihm gut gefallen.

Doch keine Frage: Lemgo ist ein anderes Spiel, da ist Abstiegskampf angesagt. Auch die Lipperländer hatten zuletzt in Duellen gegen höher eingeschätzte Mannschaften nicht schlecht ausgesehen, aber die Punkte abliefern müssen. Wie beim 24:26 in Berlin, nach dem Füchse-Manager Bob Hanning für Trainer Florian Kehrmann eine Lanze brach und ihn für seine „klugen Einwechslungen“ lobte. Klar dass auch der Weltmeister von 2007 und langjährige Lemgoer Kehrmann in der tabellarischen Lage nicht unumstritten ist.

Beim BHC weist Tychy ähnliche Nachfragen in Bezug auf Hinze zurück. „Wir beschäftigen uns derzeit nur mit dem Spiel gegen Lemgo.“ Der TBV ist ein Gegner, der dem BHC eigentlich liegen müsste, wurden doch in der Vorsaison beide Duelle gewonnen. Mit Rückraumtalent Tim Suton und Abwehrrecke Christian Klimek vom abgestiegenen Nachbarn N-Lübbecke sowie Christoph Theuerkauf aus Balingen und dem polnischen Nationaltorwart Piotr Wyszomirski hat sich der TBV nominell eher noch verstärkt, in Ergebnissen spiegelte sich das bisher kaum. Immerhin wurden die drei Heimsiege gegen direkte Konkurrenten (Erlangen, Coburg und Göppingen) erzielt. Gespannt sein darf man auf Mittelmann Andrej Kogut. Der ehemalige Cronenberger steuert das Lemgoer Spiel.

Beim BHC baut Sebastian Hinze auf das, was man sich in den vergangenen Wochen hart erarbeitet habe. Regie werden wieder Tomas Babak und Viktor Szilágyi führen. Das Überzahlspiel mit Szilágyi bleibt eine Variante, die allerdings auch Lemgo beherrscht. „Diesmal werde ich sie aber sicher nicht von Beginn an einsetzen“, kündigt Hinze an.

Ob er von Beginn an auf Linksaußen Christian Hoße zurückgreifen kann, der sich gegen Melsungen eine Zerrung zugezogen hat, ist noch fraglich. Da Hoße auch in der offensiven Abwehr eine wichtige Rolle spielt und Spannmann Jan Artmann nach Virusinfektion erst Montag wieder ins Training einstieg, könnte auf dieser Position ein kleines Problem entstehen. „Es gäbe aber Lösungen. Tomas Babak hat das auch schon gut gespielt“, bedeutet Hinze, dass den BHC derartige Probleme in einem solchen Endspiel sicher nicht umwerfen würden.