Wuppertaler SV Flügelflitzer Erwig-Drüppel will beim WSV durchstarten

Auf viele Zuschauern hofft der FSV Vohwinkel, wenn Fußballregionalligist Wuppertaler SV am Mittwoch um 19 Uhr zu einem Benefizspiel für den vor einem Jahr gestorbenen Jugendtrainer Bernd Tarka zu Gast in der Lüntenbeck ist.

Jonas Erwig-Drüppel hat WSV-Trainer Christian Britscho schon überzeugt. Foto: Otto Krschak.

Zu sehen bekommen die Fans einiges, schließlich gibt es bei beiden Mannschaften zahlreiche Neue. Beim WSV sticht dabei Jonas Erwig-Drüppel nicht nur wegen seiner semmelblonden Haare heraus. Der nur 1,72 Meter große, wieselflinke Linksaußen geht offensiv wie defensiv keinem Zweikampf aus dem Weg. Er hat ein gutes Tempodribbling, läuft die gegnerische Kette an, klaut sich die Bälle“, nennt WSV-Trainer Christian Britscho die Vorzüge des 26-Jährigen, mit dem er bisher zu 100 Prozent zufrieden sei. „Wer einen solchen Spieler verpflichtet, braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, dass er unter den ersten Elf spielt.“

Derzeit haben alle noch die gleichen Chancen, und auch gegen Vohwinkel wird Britscho zur Pause komplett wechseln. „Die Mannschaft ist top, sehr homogen“, sagt Erwig-Drüppel, nimmt trotz seiner schon bewegten Fußball-Vita den Konkurrenzkampf an. Mit 21 war der Dorstener, der in der Jugend des VfL Bochum ausgebildet wurde, später in der U 23 von Schalke spielte und dann nach einem Testspiel vom damaligen Zweitligisten Braunschweig verpflichtet wurde, schon nah dran am großen Fußball. „Wir sind gleich in die 2. Liga aufgestiegen. Auch wenn ich da nur sechs Spiele gemacht habe, lief es fast zu gut“, sagt Erwig-Drüppel rückschauend, denn die Eintracht stieg in die erste Liga auf, und er hoffte auch dort auf Einsätze. Allerdings nur bis Braunschweig Bellarabi für seine Position auslieh. Letztlich war er nur dreimal im Kader — gegen Schalke, Bayern und Hoffenheim —, kam aber nie zum Einsatz.

„Schade, und wenn es nur eine Minuten gewesen wäre, davon hätte man den Enkeln noch erzählen können“, sagt er lachend. Stattdessen war er binnen eines halben Jahres wieder in der viertklassigen Regionalliga zurück — über Drittligist Regensburg, wo er seinen jetzigen WSV-Kollegen Gino Windmüller kennenlernte, ging es nach Oldenburg und dann über Verl nach Wattenscheid, um seiner Heimat wieder näher zu sein. „Zwei gute Jahre, trotz der Nebengeräusche“, sagt Erwig-Drüppel, will auf damalige Vorstandswechsel oder auch mal Theater mit Gehältern nicht näher eingehen.

Beim WSV hat er den Traum vom Profi-Fußball noch nicht ganz aufgegeben. „Manchmal geht es schnell, auch in meinem Alter“, sagt er, nennt den Wuppertaler Keita-Ruel, mit dem er vor zwei Jahren noch bei Wattenscheid gespielt hat und der sich über Fortuna Köln zum Zweitligisten Fürth hochgedient hat. „Der Mannschaft helfen mit Toren und Vorbereitungen“, nennt er seine Ziele beim WSV, und dass man nach Platz drei im Vorjahr natürlich wieder oben mitspielen wolle. Trotzdem hat er noch ein zweites Standbein, studiert seit drei Jahren Sportbusiness und Management an der Fernuni und will im Frühjahr seinen Bachelor machen. Mit seiner Freundin wohnt er in Dinslaken, teilt sich die Fahrten zu Training und Spielen mit Bastian Wickl, der aus Duisburg kommt.