Regionalliga West Für Punkte kassieren die Spieler: WSV will wieder Prämien zahlen
Am Samstag um 14 Uhr ist Anstoß in Wiedenbrück. Die Gastgeber haben den Klassenerhalt ebenfalls noch nicht gesichert.
Wuppertal. Der April verlief für die Kicker des Fußball-Regionaligisten Wuppertaler SV nicht nur aus sportlicher Sicht enttäuschend. Keinen Cent musste der Verein zum Monatsabschluss an Punktprämien an die Spieler und Trainer überweisen. Null Punkte standen auf dem Konto des WSV, kein Euro landete auf den Konten der Spieler. „Keine Prämien zu zahlen, ist nicht das Ziel eines Fußballvereins“, sagt Lothar Stücker dazu mit Galgenhumor. Und sein Vorstandskollege Manuel Bölstler fügt hinzu: „Die Rechnung geht schon deshalb nicht auf, weil wir zuletzt weniger Zuschauer hatten.“
Für Punkte aus der Partie am kommenden Samstag (Anstoß 14 Uhr) beim SC Wiedenbrück würde der Wuppertaler SV also liebend gerne wieder Prämien überweisen. Doch es geht gegen den Tabellennachbarn, der mit 38 Punkten auf dem Konto den letzten Schritt zum Klassenerhalt schaffen will. Das gilt übrigens auch für den WSV (40 Punkte), bei dem die Abstiegssorgen aber nur noch theoretischer Natur sind.
„Wir haben uns das Video des Sprockhövel-Spiels vier Stunden lang rein gezogen“, verriet Trainer Stefan Vollmerhausen. Die wichtigste Erkenntnis war, dass man an der mangelhaften Chancenverwertung scheiterte. Da reiche ein abgefälschter Schuss, um das Spiel zu kippen. Vollmerhausen beklagt zudem „fehlendes Spielglück“ in den vergangenen Wochen. „Damit lässt sich aber nicht alles erklären. Manuel Bölstler und ich haben weitere Gründe gefunden, warum es nicht läuft, aber das behalten wir für uns“, sagt Stefan Vollmerhausen. Den Vorwurf, der Mannschaft fehle es seit der Pokalniederlage gegen Essen und dem frühzeitig gesicherten Klassenerhalt an der nötigen Motivation, weisen Vollmerhausen und Bölstler vehement zurück. „Das kann uns keiner unterstellen.“ Lediglich bei der 0:1-Niederlage in Siegen habe der Mannschaft die richtige Einstellung zum Gegner gefehlt. Bei den Niederlagen gegen Wattenscheid, Oberhausen und Sprockhövel habe die Mannschaft hingegen versucht, den Trend zu stoppen. „Die Enttäuschung in der Kabine nach den verlorenen Spielen ist riesengroß. Meine Aufgabe ist es, der Mannschaft Lösungsvorschläge zu machen“, sagt Stefan Vollmerhausen.
Eine neue Aufgabe für den WSV-Trainer. „Seit fünf Jahren arbeite ich für den WSV, davon vier Jahre und 48 Wochen erfolgreich“, sagt Vollmerhausen, der auf ein versöhnliches Saisonende hofft. „Unsere Zuschauer haben etwas anderes verdient als ständige Niederlagen.“
Davide Leikauf wird dem WSV in Wiedenbrück ein weiteres Mal fehlen. Ansonsten hält sich Vollmerhausen mit Aussagen über die mögliche Anfangsformation zurück. Es stehen noch Trainingseinheiten an, in denen sich Spieler empfehlen können. „Die Gastgeber haben keine gute Rückrunde gespielt, sind aber eine gestandene Regionalligamannschaft.“ Im Hinspiel gelang dem WSV in der Nachspielzeit der Ausgleich durch Babacar M’Bengue zum 1:1. „Gemessen am Spielverlauf im Stadion am Zoo waren es verschenkte Punkte“, sagt Vollmerhausen im Rückblick. Die Chancenverwertung des WSV ließ schon in der Hinrunde zu wünschen übrig. Dass der als Neuzugang feststehende Japaner Shun Terada für den Landesligisten Düsseldorfer SC zuletzt viermal in einem Spiel traf und sein Torkonto auf 38 Tore hochschraubte, hat man beim WSV mit einigem Respekt registriert.