Handball: Beyeröhde steckt die Rückschläge weg
Nach dem 34:34 beim Konkurrenten Mainzlar ist Beyeröhde nicht mehr Schlusslicht.
Wuppertal. "Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her". Selten hatte diese Weisheit soviel Wahrheitsgehalt wie beim Auftritt des abstiegsgefährdeten Handball-Zweitligisten TVBeyeröhde in Mainzlar, wo trotz widrigster Voraussetzungen mit 34:34 (17:16) der erste Auswärtspunkt ergattert wurde.
Ohne die Talente aus der A-Jugend und die Dortmunder Leihgabe Marieke Köhler, dafür aber mit etlichen angeschlagenen Spielerinnen und den Gedanken an das deprimierende 20:29 vom vergangenen Wochenende, hatte sich ein "Jetzt-erst-recht"-Effekt eingestellt.
Der führte zum hoch verdienten Punkt, zu dem die wieder erstarkte Anna Brandt elf und die großartig agierende Linksaußen Domi Karger zehn Treffer beisteuerten.
Dabei war der Auftakt eher niederschmetternd: Schon nach gut vier Minuten führten die Mainzlarer 4:0. Doch obwohl der Rückstand noch lange Zeit vier Tore betrug, war bereits zu erkennen, dass die Mannschaft "etwas reißen" wollte.
Ilka Held, die an einer Kapselverletzung im Fuß und noch unter den Folgen ihrer Hand-Operation leidet, führte klug Regie. Anna Brandt warf aus allen Lagen und bediente Karger geschickt.
Die spielte in Angriff und Abwehr so stark, dass Trainer Peter Brixner sie die gesamten 60 Minuten auf dem Feld ließ. Lisa Nettersheim half nach mehrwöchiger Pause aufopferungsvoll aus, entlastete die Routiniers und trug so dazu bei, dass sich der TVB heran kämpfte und ausglich.
In Durchgang zwei gingen die Gäste sogar 20:17 in Führung. Die ungleich verteilten Zeitstrafen und Siebenmeter sorgten dann jedoch für den Ausgleich. Beide Teams hatten schließlich Chancen zum Sieg. Tini Herrmann parierte einen Siebenmeter von Adeline Bournez und zwei schwierige Bälle und hatte damit ihren Anteil am Punktgewinn.
Glück, dass die Schiedsrichter-Brüder Aslandag kurz vor dem Abpfiff einen Mainzlarer Treffer wegen "Übertretens" nicht gaben. "So in der Schlussphase gegen die Heimmannschaft zu entscheiden, erfordert schon eine Menge Mut", meinte Team-Managerin Steffi Osenberg erleichtert, und Peter Brixner freute sich: "Jetzt sehen wir wieder Licht am Ende des Tunnels."