Handball: BHC geht in Delitzsch unter
Die Bergischen unterliegen mit 24:36 (14:16) und liegen in der Tabelle hinter Bittenfeld und Hüttenberg auf Platz vier.
Delitzsch/Wuppertal. Einen mächtigen Dämpfer erhielten am Samstag die Aufstiegshoffnungen der Handballer des Bergischen HC. Im Auswärtsspiel bei Concordia Delitzsch setzte es eine happige 24:36 (14:16)-Pleite.
"Ich habe gedacht, wir wären weiter, und habe gehofft, die Mannschaft wäre so stark und stabil, dass sie auch in Delitzsch bestehen könnte", lautete das ernüchterte Fazit von BHC-Trainer HaDe Schmitz. Es seien alle ungünstigen Faktoren zusammen gekommen, befand der Coach, der nicht zuletzt die mentale Stärke vermisste, die seine Mannschaft beim tollen Sieg in Friesenheim vor zwei Wochen noch ausgezeichnet hatte. Außerdem sei es seinen Spieler nie gelungen, zumindest phasenweise die Deckung dicht zu machen, um sich die Basis für ein Zwischenhoch zu schaffen.
"Ich halte nichts davon, gleich nach dem Spiel Gespräche zu führen, um nach Problemen zu suchen. Wir werden das in aller Ruhe am Montag machen", kündigte Schmitz an. Die Anreise am frühen Samstagmorgen, als seine Spieler um fünf Uhr aus den Federn mussten, fand er im Nachhinein nicht "als der Weisheit letzter Schluss". Trotz des Ausruhens im Tageshotel hatte er den Eindruck dass die "Löwen" etwas schläfrig wirkten - geistig und körperlich - und immer ein "halbes Schrittchen" später dran waren als die Ostdeutschen.
Bis zur 38. Minute, als der vor allem im ersten Durchgang sehr überzeugende Kenneth Klev auf 19:21 verkürzte, war der BHC zwar stets hinterhergelaufen, aber immer noch im Spiel. Doch dann setzten sich die Delitzscher unwiderstehlich ab und bauten ihren Vorsprung über 28:21 (46.) und 33:23 (55.) aus. Vor 750 Zuschauern im Kultur- und Sportzentrum feierten die Gastgeber um den elffachen Torschützen Martin Hummel ihren elften Heimsieg der Saison (außerdem zwei Remis und nur eine Niederlage).
Als die Felle nach der offensiven Deckung gegen Klev langsam aber sicher davon schwammen, gab Schmitz Arthur Giela auf der Rückraummitte die Gelegenheit, weitere Spielpraxis zu sammeln, wo weder Kristoffer Moen noch Mathias Fuchs Akzente setzen konnten. Der Nachwuchsmann bedankte sich mit einigen mutigen Aktionen und einem Treffer.
Für die Concordia könnte dieser Sieg übrigens eine besonders wichtige Werbung in eigener Sache gewesen sein. Denn für die kommende Saison, in der es um die Qualifikation für die eingleisige zweite Bundesliga 2011/12 geht, fehlen dem Verein, aus dem die Nationalspieler Lars Kaufmann und Silvio Heinevetter hervorgingen, noch 300 000 Euro im Etat. Solche Ergebnisse sind da sicher nicht von Nachteil.