Handball: BHC muss sich aufrappeln
Dem Pokalsieg gegen Rostock folgt das Spitzenspiel der 2. Liga gegen Friesenheim.
Wuppertal. Der erste Schritt aus der Krise scheint gemacht. Diesen Eindruck dürften die Fans des Handballzweitligisten Bergischer HC am Mittwoch durchaus gewonnen haben. Zwar war beim letztlich klaren Pokalerfolg gegen Empor Rostock noch nicht alles Gold was glänzte, aber zumindest gab es zeitweise wieder so etwas wie Spielfreude und ansehnlichen Tempohandball.
Paradebeispiel dafür war der Treffer zum 31:23, als erst Keeper Mario Huhnstock klasse parierte, dann den langen Ball auf Jens Reinarz spielte, dieser an Mathias Fuchs weiterleitete, der dann den finalen Pass auf Vollstrecker Simon Kluge gab. Perfekt gespielt und abgeschlossen. Solche Aktionen sollten dem Bergischen HC wieder auf die Beine helfen.
Was dieser Sieg gegen eine Mannschaft wert ist, die auf der Anreise über acht Stunden auf der Autobahn unterwegs war und nach 40 Minuten ohne ihren etatmäßigen Abwehrmittelblock auskommen musste (beide Rostocker hatten jeweils drei Zeitstrafen kassiert), wird sich wohl am Samstag zeigen.
In der Bayer-Halle (Anwurf 18.30 Uhr) erwarten die "Löwen" die "Eulen" der TSG Friesenheim. Die Ludwigshafener, die in der vergangenen Saison erst durch einen Gegentreffer in der Schlusssekunde im Relegationsspiel gegen Hannover den Aufstieg in die erste Bundesliga verpassten, kommen mit geschwellter Brust.
Auch sie lieferten eine erfolgreiche Generalprobe ab und kegelten den Erstligisten Dormagen und den Ex-BHC-Spieler Kristian Nippes aus dem Pokalwettbewerb. Und zwar in überzeugender Manier. Mit einer nahezu perfekten zweiten Halbzeit verwandelte der aktuelle Zweitligazweite, der ohne seinen Torschützenkönig Philipp Grimm auskommen musste, einen 13:16-Rückstand in eine 28:22-Führung. Turm in der Schlacht war Schlussmann Kevin Klier, der gegen die Dormagenern nach der Pause nur acht Gegentreffer zuließ.
Auch der BHC verbindet keine guten Erinnerungen mit Friesenheim. In der vergangenen Saison war das Team um Spielmacher Benjamin Matschke sowohl im Hin- als auch im Rückspiel eine Nummer zu groß für die Bergischen.
"Ich habe mir die Videos von beiden Spielen bereits herausgesucht und schon eine Vorstellung, wie wir Friesenheim schlagen können", sagte BHC-Trainer Raimo Wilde nach dem Rostock-Spiel. Es war der Moment, als die Anspannung von dem in die Kritik geratenen Trainer erst einmal abfiel. "Ich war eigentlich schon vor dem Spiel total locker", berichtete Wilde. "Aber ich bin froh, dass ich jetzt auch meine Spieler wieder lachen sehe."